Kommentar zum Coronavirus in Europa Vorsicht hilft

Meinung · Das Corona-Virus breitet sich zunehmend in Europa aus. Experten sind der Ansicht, dass es kaum noch aufzuhalten ist. Wer vorsichtig ist, kann die Infektion nicht stoppen, aber wenigstens ein bisschen aufhalten, kommentiert GA-Chefredakteur Helge Matthiesen.

 Eine Frau in Mailand trägt Mundschutz während sie telefonierend an einem Restaurant vorbei geht.

Eine Frau in Mailand trägt Mundschutz während sie telefonierend an einem Restaurant vorbei geht.

Foto: dpa/Claudio Furlan

Gute Ärzte neigen nicht dazu, die Dinge zu beschönigen. Die Aussage der Experten ist daher so nüchtern wie klar: Das Coronavirus hat Europa erreicht und wird sich weiter ausbreiten. Wahrscheinlich ist es schon längst dort, wo es noch niemand vermutet, denn die Symptome unterscheiden sich nicht in jedem Fall von denen der Grippe. Würde konsequenter getestet, es gäbe vermutlich ein ganz anderes Bild.

Die Bilder aus China und jetzt aus Italien machen vielen Menschen Angst, auch wenn Mediziner die Gefahr der neuen Erkrankung ähnlich einstufen wie bei der Grippe. Wir sind es nicht mehr gewohnt, dass eine unbekannte Krankheit unsere Gesundheit bedroht und unseren Alltag einschränkt. Vielen fällt es schwer, das zu akzeptieren. Doch zum Leben gehört dieses Risiko.

China erscheint uns weit weg und ist in einer globalisierten Welt doch gleich um die Ecke. Die wirtschaftlichen und persönlichen Verflechtungen sind rund um den Globus sehr eng. Die Metropolen unseres Landes, das von Im- und Export lebt, die Mitarbeiter der Unternehmen mit ihren Dienstleistungen überall in der Welt entgehen dem Risiko einer Ansteckung nicht.

Es ist in jedem Fall richtig, die Ausbreitung wenigstens zu verlangsamen und dafür auch drastische Maßnahmen zu ergreifen. Sie sind nicht Panikmache oder übertrieben, sondern kluge Vorsicht. Es geht um die Gesundheit vor allem der älteren und geschwächten Menschen, die das höchste Risiko tragen.

Wenn es gelingt, die Epidemie bis in die wärmere Jahreszeit zu verzögern, dann  ist schon eine Menge gewonnen. Wir selbst können etwas tun, indem wir gängige Hygieneregeln einhalten: Die einfachste lautet: Wer krank ist, bleibt am besten zu Hause und steckt andere nicht an.

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