Sternsinger-Aktion für Kinder im Libanon Caspar, Melchior und Baltasar ziehen durch die Straßen von Beuel

Beuel · Die Kinder der Sternsinger-Aktion 2020 ziehen durch die Straßen von Beuel und sammeln in diesem Jahr für Kinder im Libanon.

 Gisela Schneider mit ihrer Cousine (links außen) und den Sternsingern Livia, Julia (vorne) und Clara.

Gisela Schneider mit ihrer Cousine (links außen) und den Sternsingern Livia, Julia (vorne) und Clara.

Foto: GA/Daniela Vogt

„Wir wünschen euch ein fröhliches Jahr“, schallt der fröhlicher Gesang durch die Straßen von Holzlar. Als Kaspar, Melchior und Balthasar kommen sie daher, die Kinder mit Kronen, Königsgewändern und dem sie leitenden Stern. Sie bringen wieder Gottes Segen für das neue Jahr – 20*C+M+B+20 – in die Häuser und verkünden, dass Jesus für alle Menschen geboren ist. „Die Buchstaben C, M und B stehen für die lateinischen Worte Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus“, erklärt Tanja Geslerski. Sie habe die Sternsingeraktion in Holzlar in den letzten Jahren organisiert und regelmäßig betreut. Die Sternsinger werden seit Donnerstag – nach einer kleinen Feier – in die zehn Ortsteile von Holzlar ausgesendet.

Ausgestattet mit Kreide und Klebestreifen, mit den Segen für die Haustüren, sowie ihrer Sammelbüchse brechen Clara, Julia und Livia am Nachmittag gemeinsam auf. Es hat zu regnen begonnen. Die 17-jährige Victoria begleitet die drei königlichen Sternsinger, oft helfen ältere Jugendliche und oder Elternteile den Jüngsten. Nur eine Straßenseite, die mit den graden Hausnummern, im oberen Ortsteil geht die kleine Gruppe ab. Die ersten Türen, an denen sie klingeln bleiben geschlossen. Doch keines der Mädchen ist entmutigt. Julia, die erstmals dabei ist, erinnert die anderen: „Wir lassen den grünen Zettel da, dass wir dagewesen sind!“

Die Hinweise von der letztjährigen Aktion sind noch zu sehen

Am nächsten Haus kleben noch all die Segen der vergangenen Jahre an der Tür. Die Tür geht auf. „Ihr habt aber schön gesungen!“ Gisela Schneider spendet regelmäßig für die Sternsinger, die gebürtige Beuelerin hat noch all die Aufkleber der vergangenen Jahre an der Haustür. Einige Häuser weiter freut sich Stephan Schöbel: „Ich war selbst einmal Sternsinger. Lang, lang ist’s her!“ Er steckt den Dreien eine große Tafel Schokolade zu. Von Kirsten Caspar-Nolte gab es den Geldschein, und jedes Mädchen bekam noch einen kleinen Schokoengel dazu. Weiter ging’s die Straße entlang, und die Spendenbüchse füllte sich.

Die Kinder kennen den Zweck, für den sie sammeln. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto: „Segen geben, Segen sein. Frieden! Im Libanon und weltweit“. Clara ist Sternsingerin aus Überzeugung. „Ich finde, dass man auch etwas für andere Kinder tun sollte, denen es nicht so gut geht“, erklärt sie ihr Engagement. „Bei einer kleinen Infoveranstaltung und auch schon mal nach den gemeinsamen Essen im Anschluss zeigen wir den Film des Hilfswerks“, sagt Pfarrausschussvorsitzende Andrea Honecker. „Die Kinder schätzen die Gemeinschaft und die Verantwortung, aber auch in der Ferienzeit etwas Gutes tun zu können“, so Honecker weiter. Manche Kinder sind viele Jahre dabei, teilweise seit dem Kindergarten oder der Grundschule. Laura und Jil kümmern sich nun um Organisatorisches im Hintergrund.

 Fertigmachen für den Rundgang: Im Pfarrheim kleiden sich die Sternsinger für ihren Auftritt um. Manche Kinder sind seit dem Kindergartenalter dabei.

Fertigmachen für den Rundgang: Im Pfarrheim kleiden sich die Sternsinger für ihren Auftritt um. Manche Kinder sind seit dem Kindergartenalter dabei.

Foto: GA/Daniela Vogt

In Holzlar sind dieses Mal 90 Teilnehmer dabei

Wenn die Büchsen am Ende des Tages geöffnet werden, gibt einen richtigen Wettbewerb um die höchsten Summen unter den Gruppen“, meint Organisator Bernhard Schneider. Drei seiner vier Kinder gehen als Sternsinger dieses Mal mit. „Wir haben glücklicherweise genügend Kinder, so dass wir alle Haushalte besuchen können“, erzählt Tanja Geslerski. „Andere können nur noch die katholischen oder nur die Personen, die sich vorab in ihrer Pfarrei für einen Besuch der Sternsinger angemeldet haben besuchen.“ In Holzlar beteiligen sich dieses Mal rund 90 Kinder und Erwachsene an der viertägigen Aktion.

In Holzlar und Hoholz ziehen die Sternsinger der Pfarrei Christ König noch bis diesen Sonntag durch die Straßen. Die Dankmesse mit allen Sternsingern findet am Sonntag, 12. Januar, um 11 Uhr in der Kirche Christ König statt, anschließend werden die Sternsinger beim Neujahrsempfang gemeinsam singen. Jedes Kind, das mitgemacht hat, erhält zum Abschluss außerdem eine Urkunde.

Das Sternsingen ist ein alter Brauch, der bis ins Mittelalter zurückreicht. Als Könige gekleidet zogen Jungen durch die Gassen und spielten den Zug zur Krippe nach. Das Kindermissionswerk hat den Brauch 1959 mit der Aktion Dreikönigssingen wieder aufgegriffen und ihm ein neues Ziel gegeben.

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