Anlage wächst Verein in Beuel baut Modelleisenbahn auf 600 Quadratmeter aus

Beuel · Die Anlage des Beueler Modeleisenbahnversins MECK ist mittlerweile auf 600 Quadratmeter angewachsen. Mit einem Weihnachtsfahrtag hat der Verein jetzt sein 20-jähriges Bestehen in der Tapetenfabrik gefeiert.

 Angesichts der großen Anlage kommen die Besucher nicht aus dem Staunen heraus. Da stehen die Erwachsenen den Kindern in nichts nach.

Angesichts der großen Anlage kommen die Besucher nicht aus dem Staunen heraus. Da stehen die Erwachsenen den Kindern in nichts nach.

Foto: Rainer Schmidt

Nicht nur kleine Kinder drücken sich zur Weihnachtszeit die Nasen an den Geschäften platt, die elektrische Eisenbahnen in ihrem Schaufenster fahren lassen. Doch leider werden es immer weniger Geschäfte, die den Kindern diese Vorfreude auf das Fest bieten. Und gibt es dann zu Weihnachten tatsächlich eine Eisenbahn für den Nachwuchs, wer spielt dann zuerst damit? Die Väter.

Eisenbahnen faszinieren einfach, ob Jüngere oder Ältere. Vielleicht  nicht mehr in dem Maße wie vor Jahren, doch der Zauber, den sie ausstrahlen, die leuchtenden Augen der Betrachter, das ist immer noch vorhanden. „Wenn mir Anfang 1989 jemand gesagt hätte, dass Spielzeugeisenbahnen zu meinem Hobby werden würden, den hätte ich für bekloppt erklärt“, sagt Paul Juchem aus Köln, Jahrgang 1942. Erst recht, wenn ihm jemand prophezeit hätte, dass er, zusammen mit ein paar Freunden, eine der größten Anlagen in Deutschland bauen und betreuen würde.

Die Anlage, die Juchem mit Vereinsmitgliedern in Beuel im Keller der Tapetenfabrik entworfen und erbaut hat, sucht mit ihren über 600 Quadratmetern Grundfläche und dem über 2,5 Kilometer langen Schienennetz ihresgleichen weit und breit. Seit 20 Jahren hat der Verein seine Heimat in Beuel, auch wenn das „K“ im Vereinsnamen MECK - Modell-Eisenbahn-Club Köln Spur 1 - immer noch auf Köln verweist. Mit einem Weihnachtsfahrtag hat der Verein jetzt sein 20-jähriges Jubiläum in der Tapetenfabrik gefeiert.

 Gerd Schneider (l.) und Paul Juchem haben den MECK gegründet.

Gerd Schneider (l.) und Paul Juchem haben den MECK gegründet.

Foto: Rainer Schmidt

Mit einer Lok, zwei Wägelchen und Gleisen in Spur 1 mit 45 Millimeter Spurweite, einem Weihnachtsgeschenk seiner Frau, war Juchems Sammelleidenschaft geweckt. „Egal, wohin ich beruflich reisen musste, ich kam immer mit einer neuen Anschaffung für meine Bahn zurück.“ Noch intensiver gestaltete sich das Hobby, als Juchem sich mit Gleichgesinnten traf. Der Verein MECK wurde am 10. Juli 1998 in Köln-Kalk gegründet. Sieben Eisenbahn-Begeisterte waren sich einig, die Modelleisenbahn in der Spurgröße 1 zum Mittelpunkt ihres Eisenbahn-Hobbys zu machen. Ziel war zunächst der Bau und Betrieb einer vereinseigenen Spur 1-Anlage in Köln.

Die Eintragung als Verein geschah am 16. September 1998 beim Amtsgericht Köln. Der Zufall wollte es, dass Wolfgang Quadt, Eigentümer der Tapetenfabrik in Beuel, zum Verein stieß. Was die Suche nach einer geeigneten Räumlichkeit für den Aufbau einer vereinseigenen Bahn ungemein beschleunigte. In der Tapetenfabrik bot sich im Keller eine ideale Möglichkeit zum Bau einer stationären Modellbahnanlage. Auf anfangs 350 Quadratmetern konnte die Anlagenplanung im Maßstab 1:32 realisiert werden. So wurde Beuel ab 1999 zum Anlagenstandort des MECK.

Hier entstand im Laufe der Jahre eine eindrucksvolle, digitale Spur 1-Anlage, die technisch und optisch ständig weiterentwickelt wurde und immer noch wird. Die Betriebsfläche wuchs auf aktuell gut 600 Quadratmeter. Ob diese Bahn jemals fertig wird? „Um zu erleben, dass alles abgeschlossen sein wird, was in Vorbereitung und in Planung ist, müsste ich 185 Jahre alt werden“, scherzt Juchem.

Wie es mit dem Verein weitergeht, steht noch in den Sternen. Ins Auge gefasst ist die Einbringung in eine Stiftung oder die Anlage als Museum zu etablieren. „Immerhin gehören wir zu den 111 Orten, die man in Bonn gesehen haben muss“, sagt Juchem. Nur eines weiß er gewiss: Das „K“ im Vereinsnamen, das bleibt. „Denn weltweit sind wir als MECK bekannt, das ist unsere Marke, unter der man uns kennt.“

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