Unwirksame Schlankheitspillen

Das Bundesinstitut für Arzneimittel warnt vor irreführender Werbung

Bonn. (mre) Versprochen werden kleine Wunder: "Die erste Speck-Fettkiller-Kapsel", "Traumfigur in einer Woche", "Schmilzt Fettpolster sofort" oder "Tempo-Therapie für garantierte Gewichtsverluste". Doch leichter wird nur der Geldbeutel. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn warnt jetzt, dass immer wieder Schlankheitsmittel ohne Arzneimittelzulassung und mit irreführender Werbung vertrieben werden.

Aktuelle Beispiele seien die "Polysan-Schlank-Tablette", "Berry Trim plus" oder Produkte wie "Calix", "Acloss" und "Navol". Diese Produkte führen nach Angaben des BfArM ebenso wenig zur Gewichtsabnahme wie viele andere, die in den vergangenen Jahren vertrieben wurden. Das Verfahren sei dabei immer dasselbe: durch Anzeigen oder Prospekte werde das Mittel beworben, als könne es Wunder bewirken - und zwar natürlich, schnell und nebenwirkungsfrei. Die in der Werbung als Referenz angeführten Ärzte und Wissenschaftler seien allerdings frei erfunden.

Um sich der Überwachung durch die zuständigen deutschen Behörden zu entziehen, würden die Mittel meist aus dem Ausland vertrieben, zum Beispiel aus Österreich oder aus den Niederlanden. Die Bestelladresse ist oft nur ein Postfach. Ein Gewichtsabnahme ohne Umstellung der Ernährung ist, so das BfArM, im Regelfall nicht möglich. Eine vernünftige Ernährung und mehr Bewegung seien die einzig verlässlichen Methoden, das Gewicht zu reduzieren. Unterstützend wirken kalorienreduzierte Lebensmittel sowie Arzneimittel und Medizinprodukte, die entsprechend ihrer Zulassung eingenommen werden sollen. Arzneimittel sind durch die Zulassungs-Nummer gekennzeichnet, Medizinprodukte durch das CE-Zeichen. Die Pharmazentralnummer (PZN) sei nur eine Bestellnummer. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.bfarm.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort