Kommentar zum Status der Gesamtschule Ende eines Ärgernisses

Meinung | Rheinbach. · Dass die Anmeldezahlen an der Gesamtschule in Rheinbach sinken, ist nach Ansicht von GA-Redakteur Mario Quadt kein Grund zur Sorge - im Gegenteil. Bislang musste die Schule nämlich viele Aspiranten ablehnen.

 Die Gesamtschule in Rheinbach platzt aus allen Nähten. Für nächste Schuljahr sind die Anmeldezahlen gesunken.

Die Gesamtschule in Rheinbach platzt aus allen Nähten. Für nächste Schuljahr sind die Anmeldezahlen gesunken.

Foto: Matthias Kehrein

Das Ärgernis besteht, seit es die Gesamtschule in Rheinbach gibt. Die nahm zum Schuljahr 2014/2015 ihren Betrieb auf, und seitdem wollen mehr Schüler an dieser Schule unterrichtet werden, als diese räumlich und pädagogisch vertretbar aufnehmen kann. Die Folgen sind bekannt: Die Schulleitung muss alljährlich nach der Anmeldephase Anfang Februar eine große Zahl an Absagen versenden. Besonders ärgerlich ist diese dann für Eltern von Kindern aus Rheinbach, zumal die Stadt als Schulträger die damals mit großer Ratsmehrheit beschlossene Einrichtung finnaziert.

Wenn die Schule wegen des Gleichheitsgrundsatzes viele Bewerber aus Swisttal aufnehmen muss, haben mitunter Mädchen und Jungen aus Rheinbach das Nachsehen. Besonders gravierend zeigte sich dies zum Schuljahr 2018/2019: 50 Kinder sollten abgelehnt werden, alleine 30 davon aus Rheinbach. Nur durch die Re­qui­rie­rung zusätzlicher Räume gelang es, diesen Höchstwert zu senken.

Aus Sicht der Schüler, der Eltern und letztlich auch der Lehrkräfte ist es gut, dass sich zum nächsten Schuljahr die Anmeldesituation an der Gesamtschule ein wenig entspannt hat. Das Auslaufen der Tomburg-Realschule und der Hauptschule in Rheinbach vor einem halben Jahr hat die Schullandschaft in der selbst ernannten „Stadt der Schulen“ auch ein Stück ärmer gemacht. Eine Gesamtschule leistet somit einen unschätzbaren Beitrag dazu, Mädchen und Jungen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten auf das Leben vorzubereiten. In kleineren Klassen funktioniert das Lernen besser als in Klassen, in denen wegen der hohen Anmeldezahlen womöglich bis zu 30 Kinder zu unterrichten sind.  Von den niedrigeren Anmeldungen profitieren somit Schüler, Eltern und Lehrer gleichermaßen.

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