Fähren in Bonn Schiffsbetreiber sucht Kapitän für die Rheinnixe

Bonn. · Der Schiffsbetreiber sucht händeringend nach Ersatz für den ausgefallenen Fährmann der Rheinnixe. Er hofft allerdings, dass das Schiff zumindest im März zwischen Bonn und Beuel pendeln kann.

 Die Rheinnixe war bis vergangenem Sommer noch in Betrieb. Das Foto zeigt sie mit Fahrgästen am Bonner Rheinufer.

Die Rheinnixe war bis vergangenem Sommer noch in Betrieb. Das Foto zeigt sie mit Fahrgästen am Bonner Rheinufer.

Foto: Benedikt Frings-Ness

Die Zukunft der Rheinnixe steht weiterhin unter keinem guten Stern. Denn die Personenfähre, die zwischen dem Bonner Brassertufer und dem Beueler Hans-Steger-Ufer und pendelt, hat immer noch keinen Kapitän – obwohl das im Herbst noch anders aussah. Da hatte Max Dornau, Geschäftsführer der Bonner Fähr- und Fahrgastgesellschaft, noch verkündet, dass ein neuer Schiffsführer gefunden sei. Und meinte denselben, der im vergangenen Juli krankheitsbedingt ausgefallen war. Der dachte nämlich selbst, er sei bald wieder auf dem Damm. Doch leider war dem nicht so, so Dornau. Der Arzt habe vor wenigen Tagen wenig Hoffnung gemacht, dass der Seemann wieder auf sein Schiff zurückkehren kann.

„Die Suche eines Fährführers gleicht der Suche einer Nadel im Heuhaufen. Die meisten mit dem erforderlichen Rheinpatent qualifizierten Kapitäne interessieren sich für die Längsschifffahrt und nicht für den Fährbetrieb“, sagt Dornau. So sei die freie Stelle beim Arbeitsamt ausgeschrieben, und auch in einschlägigen Binnenschiffergruppen auf Facebook macht sich die Gesellschaft auf die Suche.

Dornau will aber trotzdem im März die Motoren der Rheinnixe wieder anwerfen und schichtet dafür um. Denn zu seiner Flotte gehört auch noch die Moby Dick mit ihrem Personal. Außerdem hat er zum Teil auch Zugriff auf Mitarbeiter der Köln Tourist Personenschifffahrt am Dom, zu der unter anderem die MS Rheinland und MS Rheinperle gehören. Doch eine absolute Sicherheit ist das für den Geschäftsführer nicht, da ihm die Leute nur bis Karfreitag zur Verfügung stünden, weil dann für die Personenschifffahrt auf dem Rhein die Saison wieder beginnt – eine wichtige Einnahmequelle für die Betreiber. Mit anderen Worten: Wenn bis Ostern kein Kapitän gefunden ist, dann steht die Rheinnixe möglicherweise wieder still.

Die Rheinnixe wurde am 19. Mai 1980 nach der Fahrt auf einem Schwertransporter nach Rheindorf zu Wasser gelassen. Zuvor hatte Oberbürgermeister Hans Daniels sie bei der Metallbaufirma Grönewald in Dransdorf getauft.

Die ersten Fahrgäste gingen dann ein paar Wochen später, am 13. Juni, aufs Schiff. Bald darauf wurde der reguläre Fahrplan aufgenommen. Das Schiff kann seit Frühjahr 1981 nach dem Einbau eines Radars übrigens auch bei Nebeln zwischen den Ufern verkehren. Voll wurde es auf der Rheinnixe bei der großen Friedensdemonstration im Oktober 1981. Damals wurden an einem Tag rund 6000 Fahrgäste übergesetzt.

Das Schiff ist 25 Meter lang, sieben Meter breit, sechs Meter hoch und wiegt etwa rund 50 Tonnen. Die Fähre kann bis zu 150 Personen plus Fahrräder befördern. Sie verfügt über einen starken Elektromagneten, mit dem sie am Anlieger befestigt wird.

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