Rheembacher Fastelovendsjecke Rheinbach hat einen neuen Karnevalsverein

Rheinbach · Erst im September gegründet, will der neue Karnevalsverein Rheembacher Fastelovendsjecke schon in der kommenden Session auftreten. Ein Tanzpaar und eine Tanzgruppe trainieren bereits dafür.

 Die Rheembacher Fastelovendsjecke trainieren in Kessenich für den Sessionsstart und ihre bis Aschermittwoch geplanten Auftritte.

Die Rheembacher Fastelovendsjecke trainieren in Kessenich für den Sessionsstart und ihre bis Aschermittwoch geplanten Auftritte.

Foto: Matthias Kehrein

Sie nennen sich "Rheembacher Fastelovendsjecke", und sie wollen spätestens in vier Wochen zum Beginn der Session 2019/2020 im Rheinbacher Karnevalsgeschehen mit von der Partie sein. Die bislang 40 Aktiven des erst im September gegründeten Vereins werden in ihren schwarz-roten Uniformen eine neue Farbe ins jecke Treiben bringen.

Die Truppe sei gedacht "für alle Menschen, die Spaß am Karneval haben", erklärte Pressesprecher Michael Bergmann. Mitmischen können mithin junge und alte Menschen, Tänzer und Tänzerinnen sowie Musiker.

Der Vorstand der Rheembacher Fastelovendsjecke arbeitet bis zum Sessionsende kommissarisch"

Jedes Mitglied soll sich frei nach seiner Zeit und Lust mit seinen Stärken in den Verein einbringen", sagte Bergmann. Ins Vereinsregister eingetragen seien die "Rheembacher" zwar noch nicht, und auch der Vorstand arbeitet zunächst kommissarisch mit Miron Lentges als Vorsitzender, Lena Neumann als Schatzmeisterin sowie Nina Schneider und Mona Lanters als weitere Vorstandsmitglieder ohne feste Aufgaben. Erst nach der Session 2019/2020 soll die Satzung erarbeitet, ein regulärer Vorstand gewählt und der Verein eingetragen werden. Allerdings soll es weiter dabei bleiben, dass nur die zwei vom Vereinsrecht vorgeschriebenen Vorstandsämter festgeschrieben werden. Alle anderen Aufgaben sollen frei verteilt werden.

Nach eigenen Angaben haben die "Rheembacher Fastelovendsjecke" schon 20 Auftritte in Rheinbach und Umgebung eingeplant. Mit Mona Lanters und Nicklas Neumann haben sie auch schon ein Tanzpaar, das ebenso wie die Tanzgruppe in den vergangenen Wochen in einem Raum in Bonn-Kessenich "härter und intensiver als je zuvor" trainiert habe. "Um qualitativ hochwertige Tänze präsentieren zu können, steht den Tanzenden die Diplomtrainerin Marion Schurz mit Rat und Tat zur Seite.

Sie unterstützt die Rheembacher Fastelovendsjecke weit über das Tänzerische hinaus", berichtete Bergmann. Die Musik des neuen Vereins soll schon beim Rheinbacher Martinszug und auf dem Weihnachtsmarkt zu hören sein, kündigt er an. Für karnevalistische Auftritte müsse aber zunächst das Repertoire neu erarbeitet werden. Auch werden zusätzliche Bläser und Trommler gesucht. An einigen Stellen sei zwar "noch Kreativität gefragt, doch Flexibilität und Improvisation gehören zum Karneval schließlich dazu." Im Verein verwirklichen wollen die Initiatoren ein Modell, das "auf den Grundgedanken der Demokratie und auf flachen Hierarchien" basiert. "Zudem soll es keine eigenständigen Abteilungen oder Gruppierungen geben, denn alle gehören zusammen." Auch ein Logo hat der neue Verein. Es soll am 11.11. erstmals öffentlich gezeigt werden.

Die Hintergrundgeschichte der Rheembacher Fastelovendsjecke

Zur Gründung der "Rheembacher Fastelovendsjecke" war es nach Querelen beim Rheinbacher Stadtsoldatencorps von 1905 gekommen, die sich vor allem an den Vorstandsmitgliedern Willi Hohn und Wilfried Eichen entzündet hatten. Wie der GA berichtetr, war der Vorstand bei der Mitgliederversammlung am 5. Juli nach seiner Entlastung komplett zurückgetreten - weil er "den Weg für einen Neuanfang freimachen" wollte, wie Hohn damals dem GA erklärt hatte. Liste mit Austrittenvon 25 Mitgliedern verlesenSelbst zur Wahl gestellt für ein Vorstandsamt hatten sich die Kritiker aber nicht. Mithin war das mitgliederstarke Stadtsoldatencorps ohne Vorstand.

Aus guter Absicht stellte sich ein Vereinsmitglied als Vorsitzende zur Verfügung, wurde auch gewählt, trat aber zwei Tage später wieder zurück. So gab es auch keinen handlungsfähigen Vorstand mehr - und eine außerordentliche Versammlung musste einberufen werden. Bei der wurde dann eine Liste mit den Namen von 25 Mitgliedern verlesen, die ihren Austritt erklärt hatten. Bei den Vorstandswahlen wurde Willi Hohn zum Vorsitzenden, Präsidenten und Kommandanten und Wilfried Eichen als zweiter Kommandant und Literat gewählt.

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