Wie Hohn

Kommentar

Einerseits reicht laut Stadt die Kapazität des Kanalnetzes völlig aus, anderseits müssen dringend viele Millionen Euro mehr als bisher in die maroden Rohre gesteckt werden. Vor allem den Betroffenen, die seit dem Unwetter vor zwei Wochen nasse Keller und damit vielfach hohe Schäden haben, muss diese Eiertanz-Argumentation wie Hohn in den Ohren klingen.

Sicher, die Frage des Querschnitts hat auf den ersten Blick nicht direkt etwas mit dem baulichen Zustand eines Kanals zu tun. Obwohl man in dem Zusammenhang die Frage stellen muss, ob nicht längst auch die bisherigen Bemessungsgrundlagen auf den Prüfstand gehören.

Auf den zweiten Blick ist aber klar: Hier wird an der falschen Stelle gespart mit der Folge, dass am Ende noch mehr Bürger in ihren Häusern baden gehen. Damit müssen sie eine noch viel höhere Quittung für Versäumnisse zahlen, die Politik und Verwaltung aufgrund der miserablen städtischen Haushaltslage seit vielen Jahren in Kauf nehmen.

Und noch eins ist klar: Nach der zweifellos lobenswerten Aufräumhilfe durch die Stadt am Tag danach darf man im Rathaus nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen. Denn das nächste Unwetter kommt bestimmt.

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