Anlage in Wachtberg Umgestaltung des Spielplatzes in Pech verzögert sich

Wachtberg-Pech · Eigentlich sollte die Umgestaltung des Spielplatzes in Pech im Januar starten. Nun aber hat die Politik der Gemeinde einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Mehrheit bewertete die Pläne der Verwaltung als zu teuer und zu aufwendig.

 Kein schöner Anblick: Rund um den Basketballkorb am Spielplatz in Pech hat sich Grünspan breit gemacht.

Kein schöner Anblick: Rund um den Basketballkorb am Spielplatz in Pech hat sich Grünspan breit gemacht.

Foto: Petra Reuter

Die Umgestaltung des Spielplatzes am Milchpützweg kann 2019 nicht mehr auf den Weg gebracht werden. Denn sowohl im Infrastruktur- wie auch im Haupt- und Finanzausschuss lehnte es die Mehrheit der Politiker ab, einen Sperrvermerk aufzuheben und so weitere 70.000 Euro für die Planung freizugeben.

Seit sich 2017 Eltern um Sabina Lennarz für den Neubau der gesamten Anlage stark gemacht hatten, ist das Thema bei Verwaltung und Politikern dauerhaft präsent. Allein an einer Umsetzung mangelte es. Zum zweiten Mal versagten jetzt die Ausschussmitglieder der Verwaltung die Zustimmung. Denn schon im Mai hatte der Infrastrukturausschuss, wie berichtet, den Vorschlag aus dem Rathaus abgelehnt. Damals wie heute entscheidend: die Kosten. „Viel zu teuer und zu aufwendig“ gab Ausschussvorsitzender Bernd Becker (SPD) die Meinung seiner Kollegen wieder und ließ durchblicken, dass das nicht seine Auffassung sei.

Auf 250.000 Euro waren die avisierten Ausgaben für Planung, Geräte und Arbeiten im Mai schließlich gedeckelt worden, weitere 25.000 Euro hatte der Finanzausschuss für angrenzende Bereiche rund um die Turnhalle vorgesehen. Die Mehrheit habe sich dafür ausgesprochen, das Projekt nun zum dritten Mal neu auszuschreiben, so Becker. Nicht nachvollziehen konnte das Bürgermeisterin Renate Offergeld im Hauptausschuss. „Jetzt fangen wir wieder ganz von vorne an“, erwiderte sie durchaus emotional.

Unterstützung erhielt sie von Parteikollegin Jutta Danylow (SPD): „Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Beteiligten.“ Es habe so viele Treffen gegeben, dass sie nicht verstehe, warum nun wieder Kritik laut werde. Als „Stück aus Absurdistan“ wertete deshalb Becker die gescheiterte Vergabe. Die Kritisierten wollten das jedoch nicht gelten lassen. „Die ursprüngliche Planung, die uns präsentiert worden ist, war völlig anders“, sagte Manuel Lengrüsser (Grüne). Zunächst war ein Rundum-Paket für Klein und Groß angedacht gewesen, mangels Geld jedoch reduziert worden.

Oliver Henkel (Grüne) betonte, die vorliegende Planung sei von der Idee her schlecht: „Wir tun viel, um die Aufenthaltsqualität für Eltern zu erhöhen, aber nicht viel, um die Spielmöglichkeit für Kinder zu verbessern.“ Drei Elemente, darunter eine Nestschaukel und ein Wipptier, könnten nicht die Lösung sein.

Jürgen Kleikamp (CDU) konnte die Aufregung nicht verstehen: „Es war doch klar, dass wir nicht mehr Geld ausgeben wollen.“ Die Verwaltung hatte in der Vorlage ausgeführt, mit der zweiten Ausschreibung zum Beispiel durch Eigenleistungen und einen großzügig bemessenen Ausführungszeitraum zwar 26.000 Euro eingespart zu haben. Trotzdem sah sie einen Finanzbedarf von 320.000 Euro: 256.000 Euro für den Bau und 64.000 Euro für Neben- und Honorarkosten. Weshalb es eben erforderlich gewesen wäre, die bei den Haushaltsberatungen mit einem Sperrvermerk versehenen 70.000 Euro für den Spielplatz freizugeben.

Kein Thema war, zumindest im öffentlichen Teil der Sitzung, die einst angedachte Kooperation mit der Alanus Hochschule in Alfter. Im Raum gestanden hatte eine pädagogische Projektgestaltung. Auf Nachfrage hieß es von der Pressestelle der Hochschule, es sei niemand da, der dazu Auskunft geben könne. Wachtbergs Beigeordneter Swen Christian sagte am Mittwoch zu dem Thema: „Das Ganze ist noch nicht abgeschlossen, vom Grundsatz her aber denkbar.“

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