Engagement für Flüchtlinge 170 Bürger engagieren sich im Flüchtlingshilfekreis

RHEINBACH · Susann Heilmann berichtet im Ausschuss für Generationen, Integration und Soziales über die Arbeit der Ehrenamtlichen. Viel Lob und Dank gibt es von allen Fraktionen.

 Eine Form der Flüchtlingshilfe: Der Rheinbacher Turnverein lässt Sarah (3. v. l.) kostenlos am Sportangebot teilnehmen. FOTO: ARCHIV KOHLS

Eine Form der Flüchtlingshilfe: Der Rheinbacher Turnverein lässt Sarah (3. v. l.) kostenlos am Sportangebot teilnehmen. FOTO: ARCHIV KOHLS

Foto: Roland Kohls

Großes Lob und großen Dank zollten die Fraktionen dem enormen ehrenamtlichen Engagement des Flüchtlingshilfekreises im Ausschuss für Generationen, Integration und Soziales. „Von dieser Arbeit profitieren nicht nur die Flüchtlinge, sondern auch die ganze Rheinbacher Bevölkerung“, sagte etwa Reinhard Ganten (UWG). Dass es in Rheinbach keine großen Probleme in der Flüchtlingsarbeit gebe, sei der Tätigkeit des Helferkreises zu verdanken. Einig waren sich alle Fraktionen, dass die Politik den Ehrenamtlichen die bestmögliche Unterstützung geben müsse.

Im Ausschuss berichtete Susann Heilmann, nach dem Ausscheiden von Verena Weber kommissarische Sprecherin des Hilfekreises, über die Arbeit der Ehrenamtlichen, deren Zahl sich von anfangs 25 auf jetzt 170 erhöht hat. Auch die ehrenamtliche Arbeit selbst habe sich seit dem Start verändert, so Susann Heilmann: „Am Anfang war es nur Notfallhilfe. Heute sind wir in die Betreuung und Integrationsarbeit eingestiegen.“

Damit beginne jetzt erst die eigentliche Arbeit. Zwar sei die Belastung bei Verwaltung, verschiedenen Institutionen und Helferkreis sehr hoch, aber die Zusammenarbeit sei eng und verlaufe gut. „Die Helfer sind sehr nahe an den Problemen der Flüchtlinge“, sagte sie. Viele Einrichtungen machen Angebote für Flüchtlinge, so die Neuen Pfade mit Deutschkursen und Fahrradwerkstatt, Abenteuer Pur mit dem Café Welcome als Treff, die Kirchen stellen Räume zur Verfügung, die Bücherei hat Lektüre für Asylsuchende angeschafft, Kitas und Schulen engagieren sich und werden vom Helferkreis unterstützt, Sportvereine und Stadtsportverband machen Angebote. Vom Helferkreis angeboten werden unter anderem weiterhin das „Café International“ jeden Montag von 10 bis 12 Uhr im „Live“ als Begegnungsstätte und für die Koordination der Hilfestellungen, Kochtreff oder Stricktreff für Frauen, Basteln für Kindergartenkinder, Sprachkurse unter Einbeziehung von Informationen über Lebensgewohnheiten in Deutschland, internationaler Chor oder Hausaufgabenbetreuung sowie in Zusammenarbeit mit der Stadt die neue Kleiderkammer an der Bachstraße als zentrale Anlaufstelle.

Helfer haben inzwischen 40 Patenschaften für Flüchtlingsfamilien übernommen und sind ständige Ansprech- und Hilfepartner für diese Familien in allen Fragen. Heilmann verhehlte nicht, dass es „nicht immer nur nette Begegnungen“ oder „mal handfeste Auseinandersetzungen“ gebe. Aber: „Es ist wichtig, den sozialen Frieden zu wahren und vorzubeugen, dass jemand auf dumme Gedanken kommt. Deshalb ist es besonders wichtig, den Flüchtlingen eine Tagesstruktur zu geben.“

Das Wichtigste für Flüchtlinge mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit sei, dass sie in Arbeit kommen, so Susann Heilmann. Der Helferkreis arbeite da eng mit dem Jobcenter zusammen und sei in Kontakt mit dem Gewerbeverein. Auf Nachfrage aus den Fraktionen zur „Hilfe für Helfer“ sagte sie: „Unser Kodex ist, dass Privates vorgeht. Das schaffen nicht immer alle Helfer. Aber es gibt auch Supervision, die ehrenamtlich angeboten wird. Dass jemand aus Belastungsgründen aufgehört hätte, ist mir nicht bekannt.“

Weitere Helfer sind willkommen, nähere Infos gibt es in Deutsch und Englisch unter www.fluechtlingshilfe-rheinbach.de

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