Kriminalität in Hersel Polizei ermittelt nach Einbruchserie

BORNHEIM-HERSEL · BORNHEIM-HERSEL. In 16 Fällen haben ein oder mehrere Täter in der Nacht zu Mittwoch im Wohngebiet um Donaustraße und Grüner Weg versucht, in die Häuser zu gelangen. Um Hinweise aus der Bevölkerung zu erlangen und den Anwohnern Tipps zum Einbruchschutz zu geben, war am Freitagmittag eine Präventionsstreife der Bonner Polizei vor Ort.

 Informieren die Anwohner zur Einbruchserie: Irmgard Küsters und Friedhelm Herholz von der Bonner Polizei sind am Freitag in Hersel vor Ort.

Informieren die Anwohner zur Einbruchserie: Irmgard Küsters und Friedhelm Herholz von der Bonner Polizei sind am Freitag in Hersel vor Ort.

Foto: Antje Jagodzinski

In 16 Fällen haben ein oder mehrere Täter in der Nacht zu Donnerstag im Herseler Wohngebiet um Donaustraße und Grüner Weg versucht, in Häuser zu gelangen. Am Donnerstag hatte die Polizei noch acht Einbruchversuche gemeldet (der GA berichtete). Inzwischen sind ihr weitere Taten bekannt. Allerdings gelangten der oder die Täter nur in zwei Fällen in die Wohnräume und stahlen Bargeld. 14 Mal blieb es beim Versuch. Ungewöhnlich ist auch: Der oder die Einbrecher probierten vornehmlich, die Haustüren aufzuhebeln – und das des Nachts, offenbar auch während der Anwesenheit der Bewohner.

Um zusätzlich zu den Ermittlungen der Kripo Hinweise aus der Bevölkerung zu bekommen und den Anwohnern Tipps zum Einbruchschutz zu geben, war am Freitagmittag eine sogenannte Präventionsstreife der Bonner Polizei, bestehend aus den beiden Kriminalhauptkommissaren Irmgard Küsters und Friedhelm Herholz, in Hersel vor Ort. Neben der Donaustraße und dem Grünen Weg ereigneten sich die Taten an Rhein-, Iller-, Lech- und Oderstraße sowie am Klosterrather Weg.

Statistisch gesehen verschafften sich Einbrecher eher über rückwärtig gelegene Terrassentüren Zutritt, sagte Küsters von der Kriminalprävention/Opferschutz. Da der oder die Täter sich in Hersel nun nachts an den Haustüren zu schaffen machten, gehe die Polizei davon aus, dass sie sich nur bis in den Flur vorwagen wollten, um Wertsachen aus Handtaschen und Jacken zu stehlen, erklärte ihr Kollege Herholz: „Da ist die Wahrscheinlichkeit gering, auf Bewohner zu treffen.“ Die Polizei rate daher, Wertsachen nicht – sozusagen griffbereit – im Flur aufzubewahren. Auch auf Autoschlüssel hätten es Einbrecher abgesehen, so Herholz, um möglicherweise den passenden Wagen vor dem Haus gleich mitzustehlen.

Die beiden Kriminalhauptkommissare ermutigten die Anwohner auch, bei verdächtigen Beobachtungen den Notruf 110 zu wählen. Wenn ein ungutes Gefühl bei fremden Personen oder Fahrzeugen signalisiere „da stimmt etwas nicht“, solle man seine Scheu ablegen und zum Hörer greifen, sagte Herholz. Sobald ein Wagen frei sei, schicke die Polizei diesen dann vorbei. „Die Anrufe werden auch protokolliert“, wies der Beamte darauf hin, dass solche Hinweise auch im Nachhinein hilfreich sein können. Nach wie vor sucht die Polizei auch nach einem Verdächtigen, den eine Zeugin in der Tatnacht beobachtete. Wie die Beamten später erfahren hätten, habe die Frau gegen 4.45 Uhr Geräusche an ihrer Haustür gehört und einen Mann gesehen, der sich auf dem Klosterrather Weg in Richtung Havelstraße entfernte. Der Gesuchte ist 20 bis 30 Jahre alt, schlank und trug eine lange blaue Jacke sowie eine dunkle Mütze. Ob einer oder mehrere Täter am Werk waren, ermittle die Polizei aber noch, sagte Pressesprecher Simon Rott. Insgesamt habe es in Bornheim im vergangenen Jahr 145 Einbrüche gegeben, 34 weniger als 2014. Für das gesamte Gebiet der Bonner Polizei gelte, dass es bei jeder zweiten Einbruchstat beim Versuch bleibe.

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