Thomas Honickel bringt Bonner Musikjugend in Schwung

"Bobbys Klassik": Hauptamtlicher Konzertpädagoge des Beethoven Orchesters will Kinder mit fantasievollen Musikprojekten fördern - in Duisburg bereits Kinderoper etabliert

Thomas Honickel bringt Bonner Musikjugend in Schwung
Foto: BOB

Bonn. Ein herzhaftes Lachen im Gesicht, die Baseballkappe nach hinten gewinkelt, den Dirigentenstab lässig in der Hand - so lädt "Bobby" zu "Bobbys Klassik" ein. "Bobbys Klassik" - dahinter verbirgt sich das neue kinder- und jugendpädagogische Programm des Beethoven Orchesters Bonn, das sich abgekürzt bekanntlich "BOB" nennt.

Konzipiert hat es Thomas Honickel, der erste hauptamtliche Konzertpädagoge, den sich die Bundesstadt Bonn leistet. Verständlich daher, dass dessen erste Pressekonferenz im Forum Süd der Beethovenhalle auf beachtliche Resonanz stieß. Der professionelle Musikvermittler kommt mit viel Vorschusslorbeeren in die Bundesstadt. Zuletzt war er fünf Jahre als Konzertpädagoge bei den Duisburger Philharmonikern tätig und verlieh dem dortigen Musikleben zahlreiche Impulse, etwa durch Etablierung einer Kinderoper am Theater Duisburg.

Für sein Programm "Klasse. Klassik!" verlieh ihm die Stadt Duisburg den "Musikpädagogischen Preis". Auch in Bonn, einer Stadt, in der es "in allen Winkeln klingt und tönt", hat er eine Menge vor. Und so, wie man Honickel bei seinem ersten Auftritt erlebte, wird er das engagiert, charmant und sehr professionell tun. Erstmals in Bonn wird es nun die Reihe der vier Kinderkonzerte für Kinder ab sechs Jahren geben. Darin geht es um musikalische Sternbilder, um "Hänsel und Gretel", um "Peter und der Wolf" und um "Frühlingsgewitter und Sommersturm".

Quiz- und Mitmachspiele sollen die Kinder aktivieren. "Edutainment" nennt Honickel das. Und mit manchen dieser Projekte will Honickel auch in die Schulen gehen. Die Reihe der Familienkonzerte wird fortgesetzt, aber erstmals im Opernhaus und mit neuen Akzenten versehen. So wartet man gleich im ersten Konzert (am Sonntag, 24. August) mit einer Uraufführung auf. "Die Werkstatt der Schmetterlinge" etwa, ein musikalisches Bilderbuch, schrieb Lutz-Werner Hesse als Auftragskomposition des Beethoven Orchesters.

Und bei der gekürzten Fassung des Bachschen Weihnachtsoratoriums dürfen die Kinder die große Krippe mit eigenen Figuren bevölkern. Lust auf Oper wecken soll eine halbszenische Aufführung der "Zauberflöte", für die interessierte Gastsänger im Chor gesucht werden (Infos auf der Homepage bobbysklassik.de). Bei fast allen diesen Produktionen zeichnet Honickel nicht nur für die Konzeption verantwortlich, sondern wird auch als Dirigent am Pult stehen.

Und er hat es im Vorfeld geschafft, Ensembles und Institutionen aus Bonn mit einzubinden, so etwa den Kammerchor der Kreuzkirche, den Jugendchor der Evangelischen Kirche Holzlar, oder Bonner Preisträger von "Jugend musiziert". "Wir wollen deutlich machen - wir sind ein Orchester für die ganze Stadt", lautete Honickels Begründung. Von Kulturdezernent Ludwig Krapf erhielt er für seine Ideen viel Lob. Das Orchester sei mit Honickel und natürlich dem neuen GMD Stefan Blunier "so aufgestellt, wie wir es uns vorgestellt haben".

Blunier hatte übrigens zur Bedingung für sein Engagement die Verpflichtung eines Konzertpädagogen gemacht. Für Aufhorchen in der Szene der jungen Sänger werden zwei weitere Projekte sorgen. So werden im Oktober Joseph Gabriel Rheinbergers Kinderoper "Das Zauberwort", im April 2009 die Jugendoper "Der Mann im Mond" von Cesar Bresgen aufgeführt. Stammensembles aus Bonn und Wuppertal haben diese Werke bereits einstudiert. Besonders für die Jugendoper werden aber noch Gastsänger gesucht, die ersten Proben finden in den Herbstferien statt.

Weitere Informationen unter www.bobbysklassik.de oder unter unter (02 28) 45 49 32 0.

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