Bundeskunsthalle und Landesmuseum bieten umfangreiches Programm
Fest für Barbaren - Intensive Zusammenarbeit beider Häuser - Gold des Nordens
Bonn. Vom "Gold des Nordens", womit der von den Römern heiß begehrte Bernstein gemeint ist, bis zur "langen Nacht der Bärte - Die Langobarden beim Bart gepackt" reicht das umfangreiche Programm, mit dem Bundeskunsthalle und das Rheinische Landesmuseum ihre jeweiligen Barbaren-Ausstellungen garnieren.
Erstmals arbeitet man in beiden Häusern so intensiv zusammen, ein 60-seitiges Programmheft dokumentiert diese Kooperation (erhältlich unter anderem in beiden Museen). Die Veranstaltungen bilden den Rahmen zu zwei spektakulären Ausstellungen. Die Bundeskunsthalle widmet sich unter dem Titel "Rom und die Barbaren" (22. August bis 7. Dezember) der kulturhistorischen Entwicklung in Europa zur Zeit der Völkerwanderung.
Auf die Langobarden und die Endphase dieser historischen Epoche konzentriert sich das Rheinische Landesmuseum (22. August bis 11. Januar 2009). Diese Schau wird morgen um 19 Uhr eröffnet. Mit einem großen Fest unterm Zelt startet am Donnerstag, um 19 Uhr, die Ausstellung der Bundeskunsthalle. Es spielen die "Karpaten-Messengers" auf Geige, Zimbalom und Bassgeige. Kulinarisch nähert man sich mit Linsensalat, mittelaltem Käse und Spanferkel der Thematik.
"Barbarische Wochen" verspricht ab 21. August das Café im Kunstmuseum seinen Gästen. Dort hat man das Kochbuch des Marcus Gavius Apicius, "De re coquinaria" (Über die Kochkunst) aus der Zeit des Kaisers Tiberius durchgearbeitet und serviert "Cucurbitas cum gallina" (Zucchetti mit Huhn) oder "Patina Solearum" (Schollenauflauf mit Kräutern) und schließt das Menü mit "Dulcia domestica" (hausgemachten Süßspeisen). Ausgeschenkt wird der Würzwein "Mulsum", den man auch in der Amphore mitnehmen kann.
Vielseitig und anspruchsvoll ist ebenfalls das Kulturprogramm der Bonner barbarischen Wochen mit Terminen im Landesmuseum und der Bundeskunsthalle. Für Kinder macht etwa das römische Kriegsschiff "Victoria" am Alten Zoll fest (29.-31. August). Fatih Akins Film "Crossing the Bridge" eröffnet am 3. September das umfangreiche Filmprogramm der Kinemathek in der Bundeskunsthalle.
Es gibt etliche Themenabende, etwa "Auf der Suche nach dem Gold des Nordens" (4. September), "Völkerwanderung: Antike Reisewege" (1. Oktober), die Museumsnacht "Die Langobarden am Bart gepackt" (25. Oktober) oder "Völkerwanderung: Die Hunnen" (2. Dezember). Beim Konzertprogramm sind unter anderem "Fanfare Ciocarlia" mit "entfesselter Blechmusik vom Balkan" zu Gast (20. September). Im November heißt es an fünf Abenden "Unterwegs - mit EURO Jazz 21'", Antonio Andrade kommt am 5. November mit seiner Flamenco-Truppe ins Forum.
Zum gemeinsamen Rahmenprogramm von Bundeskunsthalle und Rheinischem Landesmuseum ist eine Broschüre erschienen. Nähere Informationen im Internet unter www.bundeskunsthalle.de und www.rlmb.lvr.de
