Prozess vor dem Bonner Landgericht 28-Jährige starb nach 18 Messerstichen

Bonn · Ein 41-Jähriger soll seine 28-jährige Ehefrau in Waldbröl erstochen haben. Die Frau starb nach 18 Messerstichen. Nun steht der Mann vor dem Bonner Landgericht.

 Der Eingang des Bonner Landgerichts: Im kommenden Monat beginnt der Prozess gegen einen 41-Jährigen aus Waldbröl.

Der Eingang des Bonner Landgerichts: Im kommenden Monat beginnt der Prozess gegen einen 41-Jährigen aus Waldbröl.

Foto: dpa/Oliver Berg

Sie kamen wohl zum Arbeiten nach Deutschland, um sich zu Hause in Rumänien eine Existenz aufzubauen. Das eigene Häuschen war der Traum eines rumänischen Ehepaars – finanzieren wollten sie die Immobilie wohl mit dem Lohn ihrer Tätigkeiten bei hiesigen Zeitarbeitsfirmen.

Für die Frau endete die Geschichte im vergangenen Herbst aber tödlich; nach einem eskalierten Streit soll ihr 41-jähriger Ehemann die 28-Jährige in der gemeinsamen Wohnung in Waldbröl mit einem Schälmesser erstochen haben. Voraussichtlich im kommenden Monat muss sich der Mann nun wegen Totschlags vor dem Bonner Schwurgericht verantworten.

Harmonisch war die Beziehung des Ehepaares wohl schon länger nicht mehr; offenbar hatte die junge Frau sich in einen Arbeitskollegen verliebt. Das soll der Anlass für vielerlei Streitereien gewesen sein, die bereits im Vorfeld der Tat schon einmal die Polizei auf den Plan gerufen hatten. Eine Auseinandersetzung hatte wohl in Anwesenheit des neuen Partners auf einem öffentlichen Parkplatz in der Bergischen Gemeinde stattgefunden.

Am 26. November des vergangenen Jahres soll das Paar dann in der gemeinsamen Wohnung zu Mittag gegessen haben, als es erneut zu einem heftigen Streit kam. Der eskalierte zunehmend und verlagerte sich dann in das Schlafzimmer. Dort soll der Ehemann – so heißt es in der Anklage – dann insgesamt 18 Mal mit der neun Zentimeter langen Klinge eines Schälmessers auf Hals und Oberkörper seiner Frau eingestochen haben.

Offenbar war das Paar nicht alleine in der Wohnung, jedenfalls soll die Großmutter der Frau den Streit teilweise mitbekommen haben. Sie klopfte aufgeregt an die Schlafzimmertür, der Mann öffnete und verließ blutüberströmt den Raum. Das Messer noch in der Hand alarmierte er gegen 14 Uhr den Notruf und wartete das Eintreffen der Rettungskräfte und der Polizei ab. Er wurde dem damaligen Einsatzbericht zufolge im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses festgenommen.

Die Frau wurde nach der Tat im November noch in das Waldbröler Kreisklinikum gebracht, erlag jedoch noch am selben Nachmittag ihren Verletzungen. Nun kam es gegen den tatverdächtigen Ehemann zur Anklage vor dem Bonner Landgericht.

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