Diskussionen in den sozialen Netzwerken Ärger über volle Glascontainer im Bonner Stadtgebiet

Bonn · In den vergangenen Tagen haben die Bonner in den sozialen Medien über Ansammlungen von Altglas in der gesamten Stadt gerätselt. Der Entsorger Remondis spricht von krankheitsbedingten Ausfällen.

Rund 1000 Glascontainer - wie dieser am Rüngsdorfer Friedhof - sammeln im Jahr etwa 8000 Tonnen recycelbaren Wertstoff.

Rund 1000 Glascontainer - wie dieser am Rüngsdorfer Friedhof - sammeln im Jahr etwa 8000 Tonnen recycelbaren Wertstoff.

Foto: Stefan Hermes

Überquellende Glas-, Papier oder Altkleidercontainer sind seit dem vergangenem Wochenende wieder ein Grund des Ärgers von Bonner Bürgern. Fotos dieser Zustände kursierten mit entsprechenden Kommentaren in den sozialen Medien. Aber auch Container­anlagen, die auf abseits liegenden Parkplatzflächen stehen, erregten die Gemüter, weil sich dort der Müll außerhalb der Container anhäufte.

„Das ist aber nicht gestattet“, erklärt Pressesprecherin Anna Ephan von dem städtisch beauftragten Müllentsorger und Recycling-Unternehmen Remondis auf GA-Anfrage. Seit dem letzten Wochenende waren viele der rund 1000 Glascontainer überfüllt, mit denen Remondis im Jahr etwa 8000 Tonnen Glas sammelt und recycelt. Die Folge waren Flaschendeponien rund um die Container. So auch in einem Fall auf dem Parkplatz des Rüngsdorfer Friedhofs, der in den sozialen Netzwerken rege Diskussionen auslöste. Man vermutete, dass die Flaschenberge von umliegenden Gastwirt­schaften dort entsorgt würden.

„Nein, das glaube ich nicht“, war sich der Fahrer eines Entsorgungsfahrzeugs am Dienstag sicher, der soeben eine knappe Stunde damit verbracht hatte, die Flaschenmüllberge um die drei Container für Weiß-, Grün- und Braunglas zu beseitigen, „die Flaschen von Kneipen sind meist in Säcken gesammelt.“ Und es seien dann erkennbar viele Flaschen einer Sorte vorzufinden. „Doch die Leute“, so der Remondis-Mann, „sind bei einem gefüllten Container ja auch zu faul, wenige hundert Meter weiterzufahren, wo Container stehen, die kaum halb gefüllt sind.“

Außerdem, so ist von Remondis zu erfahren, sei es auch Gastwirten gestattet, ihre Glasflaschen dort zu entsorgen. Schließlich sei das Altglas ein Wertstoff, der nach Zerkleinerung, Säuberung und Befreiung von Störstoffen geschmolzen und zu neuem Glas verarbeitet werde. „Oftmals werden auch Kisten und Taschen mit Flaschen einfach vor die Behälter gestellt. Hierdurch entsteht der Eindruck die Behälter wären voll, sind sie zum Teil aber nicht“, weiß Ephan. Auch, dass es am letzten Wochenende an mehreren Stellen Bonns zu Überfüllungen kam, ist dem Entsorgungsunternehmen bekannt.

„Durch krankheitsbedingte Ausfälle sowie Herbstferien-Urlaube konnten nicht alle Fahrzeuge für die Glassammlung besetzt werden“, gesteht Ephan als Grund für die Missstände ein.

Seit Montag sei man jedoch wieder mit der vollen Stammbesatzung im Einsatz. Die ihnen bekannt gewordenen Überlaufmeldungen würden seitdem priorisiert angefahren. Es könnten noch vereinzelt übervolle Glasbehälter vorkommen, die jedoch bis zum Ende der Woche vollständig abgearbeitet sein sollten.

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