Öffentlicher Nahverkehr in der Region Stadtwerke Bonn wünschen sich mehr Busspuren

Bonn · Busse und Bahnen sollen wieder zuverlässiger fahren. Die Stadtwerke gehen von einer Entspannung aus, wenn weitere 19 Fahrer im Dezember auf die Strecke können. Konkret wurde der Wunsch nach mehr Busspuren geäußert.

Symbolfoto.

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Foto: Stadtwerke Bonn/Martin Magunia (Symbolbild)

Stadt und Stadtwerke haben am Dienstag bei einer Pressekonferenz auf dem Friesdorfer Betriebshof Schwierigkeiten im örtlichen Nahverkehr angesprochen. „Es gibt Probleme, aber wir arbeiten gemeinsam daran, die Situation zu verbessern“, erklärte Verkehrsdezernent Helmut Wiesner.

90 Prozent der Unzuverlässigkeiten seien auf Personalmangel zurückzuführen. „Das Angebot in Bonn ist auch im Vergleich zu anderen ähnlich großen Städten gut.“ Es sei aus seiner Sicht besser, als es in den Diskussionsforen diskutiert werde. Verbesserungen wie durch das vom Bund geförderte Programm Lead City und die Bemühungen, Dieselbusse mit Umweltfiltern nachzurüsten, seien wichtig, um drohende Dieselverbote abzuwenden, so Wiesner.

180 neue Fahrer dank Werbekampagne - und 80 weniger

Anja Wenmakers, Geschäftsführerin der Stadtwerke-Tochter Bus und Bahn, betonte, dass das kommunale Verkehrsunternehmen seit Anfang 2018 rund 180 Fahrerinnen und Fahrer habe gewinnen können. 80 andere seien allerdings nicht mehr dabei, zum überwiegenden Teil gingen sie in den Ruhestand. Ab Anfang Dezember, wenn 19 Fahrer mit der Ausbildung fertig seien, hofft Wenmakers auf Entspannung auf Straße und Schiene.

Die SWB hätten sieben neue elektrisch betriebene Busse bestellt. Das Ziel, die Busflotte bis 2030 auf Elektrofahrzeuge umzustellen, wolle der Verkehrsdienstleister weiter verfolgen. Aufgerüstet werde die Flotte noch in diesem Jahr durch elf Dieselsolo- und Dieselgelenkbusse. Die Umrüstung von 72 älteren Dieselbussen werde bis 2020 abgeschlossen sein. Zudem könne in den nächsten Wochen aller Voraussicht nach die Vergabe für den Kauf von 26 Niederflurbahnen erfolgen. Sofern der Aufsichtsrat zustimme, „werden sie wahrscheinlich mit einer Klimaanlage ausgestattet“, so Wenmakers. Sie berichtete zudem, dass neben dem beschlossenen Kauf von 22 neuen Stadtbahnen die Entscheidung gefallen sei, das Aus-alt-mach-neu-Projekt fortzusetzen und die letzten der alten Stadtbahnen, bei denen das möglich ist, zu überarbeiten.

Durch engere Verzahnung von städtischen und SWB-Verkehrsplanern solle das Baustellenmanagement so verbessert werden, dass der Nahverkehr gerade in den Ferienzeiten flüssiger fahren könne. In solchen Zeiten müssten die Fahrer bis zu 100 Baustellen im Stadtgebiet teils weitläufig umfahren. Wenmakers wünsche sich mehr Busspuren, eine gezieltere Parkraumbewirtschaftung, und auf lange Sicht müsse ebenso überlegt werden, wie man Fahrern innerstädtisch bezahlbaren Wohnraum anbietet, damit die Anfahrten zur Arbeit sich in Grenzen hielten.

Wiesner bekräftigte, die Stadt wolle daran arbeiten, Engpässe auf den Straßen zu beseitigen. Wie berichtet, befasst sich der Verkehrsausschuss am Mittwochabend beispielsweise mit der Einrichtung einer Umweltspur auf dem Hermann-Wandersleb-Ring.

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