Neue Technologie Bonnorange setzt in Zukunft auf digitale Papierkörbe

Bonn · Eine neue Technologie ermöglicht Bonnorange, in Zukunft unmittelbar auf überfüllte Mülleimer zu reagieren. Digitale Papierkörbe sollen dabei helfen.

Bonnorange-Verwaltungsrat Walter Schneider demonstriert, wie sich ein Papierkorb auf dem Tablet meldet.

Bonnorange-Verwaltungsrat Walter Schneider demonstriert, wie sich ein Papierkorb auf dem Tablet meldet.

Foto: Stefan Hermes

Seit diesem Freitag soll die fortschreitende Digitalisierung dabei helfen, zu selten geleerte oder überquellende Papierkörbe in der Bonner Innenstadt zu verhindern. Der für Qualitätsmessungen zuständige Bonnorange-Mitarbeiter Walter Schneider hatte die Idee, jedem der 2500 Bonner Papierkörbe, einen QR-Aufkleber zu verpassen, der es über das Einscannen mit einem Smartphone möglich macht, einen überfüllten Papierkorb unmittelbar an die sich im Einsatz befindlichen Säuberungstrupps zu melden. Da jeder Papierkorb eine einmalige Standort-ID bekommt, lässt sich ein gemeldeter Mangel unmittelbar identifizieren und lokalisieren und führt dazu, dass der Missstand noch am selben Tag beseitigt werden kann.

"Alles was ich bisher weiß", sagte der Bonnorange-Verwaltungsrat Helmut Wiesner, der zusammen mit Vorständin Kornelia Hülter den ersten Mülleimer am Alten Rathaus vorstellte, "ist, dass der Mülleimer nun intelligent sein soll." Es gehe darum, dass Bonnorange mit einer Digitalisierung der Papierkörbe besser auf nicht geplante Zustände reagieren könne. "Überquellenden Papierkörben sowie einer damit verbundenen Unzufriedenheit kann man damit besser entgegenwirken", so Wiesner. Man werde die Daten sammeln und zukünftige Tourenplanungen darauf anpassen. "Zurzeit fällt das Leeren von 2500 Papierkörben in die Zuständigkeit von Bonnorange", erklärte Hülter. Für weitere 1500 wird das Unternehmen beauftragt. Die Papierkörbe werden von vier neu angeschafften Sammelfahrzeugen mit eigener Müllpresse bis zu zweimal täglich angefahren. Dabei sitzt der Fahrer auf der rechten Fahrzeugseite, was ihm die Entleerung ohne weitere Hilfe ermöglicht.

Fahrer mit Tablets ausgestattet

Neu ist nun, dass die Fahrer mit Tablets ausgestattet sind, auf denen unmittelbar eine über den an einem Papierkorb angebrachten QR-Code ausgelöste Meldung eines aufmerksamen Bürgers landet. Für den Fahrer wird damit der genaue Ort und Zustand des Papierkorbs unzweifelhaft feststellbar. Er kann somit noch am Tag der Meldung dafür sorgen, dass der Papierkorb geleert wird.

Zunächst sind alle grauen Papierkörbe in der Innenstadt, die einen QR-Aufkleber tragen, durch eine umklebte orangefarbenen Banderole gekennzeichnet. Oberbürgermeister Ashok Sridharan ließ durch eine Pressemeldung mitteilen, dass die Stadt damit den nächsten Schritt im Kontext der Bonner Smart-City-Strategie unternehme. Das zeige deutlich, dass die Digitalisierung auch zur Verbesserung des Lebensraumes für die Bürgerinnen und Bürger beitrage. "Denn von einer sauberen Stadt profitieren wir alle", so Sridharan.

Mängelmelder bereits wichtiges Instrument

Für die Stadt Bonn war bereits der Mängelmelder im Internet ein wichtiges digitales Instrument, um auf Bürgeranliegen reagieren zu können. Doch oft waren die dort eintreffenden Meldungen ungenau und konnten somit nicht in der gebotenen Geschwindigkeit beseitigt werden. "Oftmals war es auch so, dass die Meldungen erst montags bei uns ankamen", so Hülter. Früher seien die Papierkörbe von den üblichen Stadtreinigungsfahrzeugen entleert worden. Nun sind vier jeweils 90 000 Euro kostenden Pressfahrzeuge für das Thema Papierkorbentleerung zuständig. "Damit sind wir auf einem guten Weg", so Hülter.

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