Amnesty International erzielt Teilnehmerrekord Laufen für die Menschenrechte im Iran

BEUEL · Etliche Minuten vor dem Start konnte Janine Langer von Amnesty International (AI) einen neuen Teilnehmerrekord vermelden. Mehr als 115 Läufer hatten sich auf dem Beueler Rheinufer in die Starterliste eingetragen, um am Menschenrechtslauf teilzunehmen.

 Viele Teilnehmer beim Menschenrechtslauf tragen Protestschilder oder Schilder mit Namen von Inhaftierten mit sich.

Viele Teilnehmer beim Menschenrechtslauf tragen Protestschilder oder Schilder mit Namen von Inhaftierten mit sich.

Foto: Rainer Schmidt

Es gibt die unterschiedlichsten Volksläufe und es gibt viele Gründe, an einem Lauf teilzunehmen. Läufe kosten Startgebühr, dafür werden Zeiten gestoppt und Platzierungen ermittelt. Es gibt auch Charity-Veranstaltungen zugunsten eines wohltätigen Zweckes, bei dem zahlreiche Sportler teilnehmen und bei dem ein Sponsor für Leistungen Spenden bezahlt.

Fast nichts von alledem trifft auf die Läufe zu, die die AI-Gruppe Bonn zwei Mal im Jahr in Beuel auf der Rheinuferpromenade veranstaltet. Ohne Startgebühr zu entrichten und ohne dass Zeiten gestoppt werden gehen die Teilnehmer an den Start. Doch mit der Eintragung in die Starterliste erreichen sie eines: Sie unterstützen AI in deren Aktivitäten.

Mit der Veranstaltung wollte sich Amnesty International für Religionsfreiheit im Iran und gegen die Diskriminierung der Bahai- Glaubensgemeinschaft in diesem Land einsetzen.

Iran ist das Ursprungsland der Bahai. Sie bilden zwar die größte religiöse Minderheit, sind jedoch seit jeher starken Verfolgungen ausgesetzt. Im August 2010 wurden sieben Mitglieder der Gemeinde zu 20 Jahren Haft verurteilt. Dieses Urteil wurde 2011 bestätigt.

Die sieben Verurteilten sind führende Mitglieder eines Gremiums, das für die religiösen Angelegenheiten der Bahai und deren Verwaltung zuständig ist. Sie wurden für schuldig befunden, Spionage für Israel, Beleidigung religiöser Gefühle und Propaganda gegen das System begangen zu haben.

Laut AI sind sie gewaltlose politische Gefangene, die nur wegen der Inanspruchnahme ihres Rechts auf Religionsfreiheit inhaftiert wurden.

AI sammelt alle Eintragungen in die Petitionslisten, die am Start ausliegen, und reicht diese an die AI-Koordinationsgruppe Deutschland weiter. Alle Listen werden von dort an den Justizminister im Iran geschickt. Man möchte zeigen, dass das, was im Iran passiert, auch in Deutschland Aufmerksamkeit findet. Von früheren Aktionen konnten die AI-Vertreter "positive Entwicklungen" vermelden.

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