Ausgezeichnet für die Heimat Heimatpreis gleich dreimal vergeben

Bornheim · An den Förderkreis Historisches Walberberg, den Landschafts-Schutzverein Vorgebirge und das Volxtheater Rösberg. Tagtäglich setzen sich Menschen in Bornheim ehrenamtlich für den Erhalt von Traditionen, die Pflege des Brauchtums und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein. Dieses Engagement wurde nun erstmals mit der Verleihung eines Heimatpreises gewürdigt.

 Wolfgang Henseler (l.) bei der Übergabe des Heimatpreises an Michael Pacyna (2. v. l.), Heribert Keßler (4. v. l.) sowie Christof Ernst (r.) und Maria Hirsch (2. v. r.).

Wolfgang Henseler (l.) bei der Übergabe des Heimatpreises an Michael Pacyna (2. v. l.), Heribert Keßler (4. v. l.) sowie Christof Ernst (r.) und Maria Hirsch (2. v. r.).

Foto: Matthias Kehrein

Über den mit 2500 Euro dotierten ersten Preis freute sich der Förderkreis Historisches Walberberg, der Landschafts-Schutzverein Vorgebirge wurde mit dem zweiten Platz und 1500 Euro für seine Arbeit belohnt. Den dritten Platz belegte das Volxtheater Rösberg, das mit einem Preisgeld von 1000 Euro bedacht wurde.

Die Preisverleihung fand am Donnerstag im Rahmen der Finissage zur Ausstellung „Die Kirsche im Dorf lassen“ der Bornheimer Künstlerin Astrid Meiners-Heithausen in der Bürgerhalle des Rathauses statt.

Zuvor hatten die Mitglieder des Sport- und Kulturausschusses die Auswahl der Preisträger, die in einem Arbeitskreis aus 16 eingegangenen Bewerbungen ermittelt worden waren, einstimmig bestätigt. „Die Entscheidung ist dem Arbeitskreis im Sport- und Kulturausschuss nicht leicht gefallen“, berichtete Bürgermeister Wolfgang Henseler, der sich über die große Resonanz auf die Auslobung des Heimatpreises freute.

„Wir haben eine beeindruckende Vielfalt an Vorschlägen und aussagekräftigen Bewerbungen aus dem gesamten Stadtgebiet erhalten.“

Unterstützt wird der Heimatpreis vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW unter dem Motto „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet.“

Insgesamt standen für Bornheim 5000 Euro Preisgelder zur Verfügung. Auch im kommenden Jahr soll es laut Beschluss des Sport- und Kulturausschusses wieder einen Heimatpreis geben. Bürgermeister Henseler ermutigte diejenigen, die in diesem Jahr nicht zum Zuge gekommen sind, sich 2020 erneut zu bewerben. „Ich bin mir sicher, dass wir auch im nächsten Jahr wieder interessante Preisträger finden werden.“

Die Preisträger: Den ersten Preis erhielt der Förderkreis Historisches Walberberg. „Wir freuen uns aufrichtig über diesen Preis“, sagte der erste Vorsitzende Heribert Keßler, der die Auszeichnung stellvertretend für den Förderkreis entgegennahm.

Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, die historischen Geschehnisse in und um Walberberg allen Menschen näherzubringen – den Einheimischen ebenso wie den Zugewanderten. Der Verein, der 2007 gegründet wurde, hat das Heimatmuseum und den Natur- und Kulturpfad eröffnet, pflegt die Mundart und restauriert wichtige Wahrzeichen wie den Hexenturm, den Römerkanal oder das Kriegerehrenmal.

Außerdem hat der Verein mit spielerischen Aktionen wie der Römerrallye auch den Nachwuchs im Blick und organisiert Ausstellungen. Im kommenden Jahr steht die Neuauflage der Walberberger Heimatgeschichte auf dem Programm. Längerfristig angelegt ist dagegen das Projekt einer Zeitungsübersicht zu Walberberger Themen. „Bisher stammt der älteste Artikel aus dem Jahr 1870“, verriet Keßler.

Der Landschafts-Schutzverein Vorgebirge (LSV) freute sich über den zweiten Preis. Der Verein fördert den Schutz von Umwelt, Wasser und Landschaft. Durch heimatkundliche Beiträge für Alteingesessene und Neubürger fördert er die Integration und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Meilensteine des Schaffens waren die Wiedereröffnung des Aussichtsturms bei Botzdorf, das Heimatlexikon und die Wanderkarte für die Bornheimer Obstblütenlandschaft. Hinzu kommen zahlreiche Vorträge, Exkursionen und herausragende Projekte wie das Pflanzen einer Vogelschutzhecke als gemeinsame Aktion mit der Flüchtlingshilfe.

Nicht zu vergessen natürlich der jahrzehntelange Kampf gegen die Umweltzerstörung durch Quarzsandabbau. „Der LSV pflegt einen Heimatbegriff, der nicht ausgrenzt, sondern auch den zahlreichen Neubürgern ermöglichen will, sich in Bornheim ebenso wie die alteingesessene Bevölkerung zuhause zu fühlen“, sagte der Vorsitzende Michael Pacyna. Das Preisgeld soll in eine neue, aktualisierte Auflage des Heimatlexikons fließen.

Dritter Proesträger ist das Volxtheater Rösberg. Das Volxtheater gibt es seit 2002. Mit ihren unterhaltsamen Stücken, in denen sich Schauspiel und musikalische Darbietungen abwechseln, füllt die ehrenamtliche Gruppe immer wieder mühelos die Bornheimer Kaiserhalle.

Alle Stücke spielen im Vorgebirge und setzten sich humorvoll und im Vürjebirchs-Platt mit der bewegten Geschichte der Region auseinander. „So wird das Thema Heimat auf frische, moderne Art erlebbar gemacht“, lobte Henseler. Neben Einheimischen seien auch „Immis“ in der Theatergruppe willkommen, betonte Maria Hirsch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort