Unpopuläre Entscheidung

Das Leben eines Kommunalpolitikers ist in Bornheim - wie in anderen Kommunen auch - kein Zuckerschlecken. Denn was da auf die gewählten Volksvertreter zukommt, wird keinen Bürger erfreuen. Es geht ans Eingemachte, und es gibt keine Tabus mehr.

Knapp 20 Millionen Euro rote Zahlen zwingen zum Handeln.

Und zwingen zu äußerst unpopulären Entscheidungen. Beispiel Rheinhalle: Alle wollen sie behalten, aber niemand weiß, wie bezahlen. Die Freibadwiese ist riesig und ein Paradies für Familien und Sportler. Sie könnte Geld in den Stadtsäckel bringen. Beides wären Einnahmen, die sich nicht mehr wiederholen ließen, wenn das sogenannte "Tafelsilber" einmal verkauft ist.

Und beides würde zu massiven Protesten der Bürger führen. Ganz zu schweigen von Steuererhöhungen oder mehr Kosten für Bad, Bücherei oder sonstige städtische Einrichtungen.

Was tun? Jetzt aus der Haushaltsdebatte eine politische Schlacht zu machen, wie in der Vergangenheit häufiger erlebt, wäre der völlig falsche Weg.

Stattdessen müssen die Politiker aller Farben an einem Strang ziehen. Nachts keine Straßenbeleuchtung, weniger Angebot der Stadtverwaltung oder Gebührenerhöhungen auf den Friedhöfen, das alles sind mögliche Maßnahmen, die zu Widerspruch der Bevölkerung führen werden.

Selbst die freiwilligen Leistungen, also zum Beispiel das Geld für Vereine, Bücherei oder Ausstattung von Schulen, kann Bornheim nur noch mit starken Abstrichen aufbringen. Wer bekommt nun noch was, ist eine Frage, bei der überparteiliches Fingerspitzengefühl gefragt ist.

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