Kooperationsvereinbarung mit AOK Pflegedienst Mawis Care aus Hennef bietet Demenz-Schulungen an

HENNEF · Angehörige von an Demenz erkrankten Menschen kennen das Problem: Entlastung würde an manchen Tagen gut tun, denn die häusliche Pflege des Patienten kostet viel Kraft. Neben dem Einsatz professioneller Pflegedienste gibt es weitere Möglichkeiten, um für die Hauptpflegeperson ein paar Freiräume zu schaffen.

 Neue Wege in der Betreuung Demenzkranker: Margit Wisser und Wilfried Müller unterzeichnen die Vereinbarung zur Schulung von helfenden Nachbarn.

Neue Wege in der Betreuung Demenzkranker: Margit Wisser und Wilfried Müller unterzeichnen die Vereinbarung zur Schulung von helfenden Nachbarn.

Foto: Eisner

Etwa, wenn ein Nachbar mit dem Patienten spazieren geht, ihn zum Arzt begleitet oder für ihn Einkäufe erledigt. Doch ganz unvorbereitet sollte der Helfende nicht sein: Am Mittwoch schloss die AOK Rheinland/Hamburg eine Kooperationsvereinbarung mit dem Pflegedienst Mawis Care aus Hennef, der künftig zweistündige Schulungen für Nachbarn von Demenz-Patienten anbieten will.

Der Mawis-Pflegedienst sei der erste seiner Art im rechtsrheinischen Kreisgebiet, der über eine entsprechende Zertifizierung verfüge, sagte AOK-Regionaldirektor Wilfried Müller. Demnächst könnte auch der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Troisdorf zu diesem kleinen Kreis gehören.

Seit Jahresbeginn ist ein Gesetz in Kraft, nach dem Leistungen wie diese besondere Art der Nachbarschaftshilfe über die Pflegeversicherung abgegolten werden. Petra Knipp von der AOK: "Der Patient oder sein gesetzlich bestimmter Betreuer erhält für diese Hilfsleistungen 100 bis 200 Euro pro Monat, die an den jeweiligen Nachbarn weitergeleitet werden.

Man kann diese Gelder zwar ansammeln, sollte aber nicht vergessen, dass dieser Topf spätestens nach eineinhalb Jahren verfällt." Laut Müller wird die Nachbarschaftshilfe je nach dem Grad der Hilfe und der Erkrankung honoriert.

Margit Wisser, die vor zehn Jahren den Mawis-Pflegedienst gegründet hat, sieht indes keine Konkurrenz durch derart geschulte Nachbarn. "Viele helfende Hände sind bei Demenz-Erkrankten notwendig", weiß sie. Es gehe um kleinere Entlastungen, die keinesfalls die professionelle Pflege ersetzen können. Wichtig sei vor allem, dass Demenz-Patienten zu Hause betreut werden können. "Die häusliche Umgebung ist oberstes Gebot", sagte Wisser.

Mehr Informationen über dieses Projekt geben die AOK Rheinland/Hamburg unter der Rufnummer 02241/ 3020 und das Mawis-Pflegeteam unter der Telefonnummer 02242/9180080.

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