Jubelkommunion in Bad Honnef Kommunion in Rhöndorf an der Seite der Adenauer-Tochter

BAD HONNEF · Jubilare feiern mit den Kommunionkindern dieses Jahres in der Honnefer Pfarrkirche Sankt Johann Baptist und tauschen Erinnerungen aus. Zita Hintz war 1937 bei den Adenauers eingeladen, Lieselotte Zastrow bewahrt bis heute ihr Festkleid auf.

 Feierten vor vielen Jahren ihre Erstkommunion: Zum Treffen in Bad Honnef brachten die Jubilare Erinnerungsstücke mit. Lieselotte Zastrow zeigte das Kleid, das sie vor 60 Jahren trug.

Feierten vor vielen Jahren ihre Erstkommunion: Zum Treffen in Bad Honnef brachten die Jubilare Erinnerungsstücke mit. Lieselotte Zastrow zeigte das Kleid, das sie vor 60 Jahren trug.

Foto: Oschmann

Kurze Hose, lange schwarze Strümpfe, Anzugjacke, eleganter Binder und Schirmmütze – Richard Strack war herausgeputzt, als er im April 1937 in Leverkusen die erste heilige Kommunion feierte. Bei der Jubelkommunion in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist und bei einem gemütlichen Miteinander im Pfarrheim zeigte er alte Fotos. Strack stand später 60 Jahre lang im Dienst der Kirche stand und wirkte auch in Selhof lange als Organist.

Ebenfalls vor 80 Jahren hatte Zita Hintz (89) ihre Erstkommunion. „1937 in Rhöndorf. Ich bin mit Libet Werhahn gegangen. Sie hat mich dann auch zu sich nach Hause eingeladen, zu den Adenauers.“ Später war die Jubilarin 30 Jahre lang beim Besucherdienst der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus tätig. Auch Zita Hintz hatte alte Aufnahmen dabei. Ein Foto zeigt sie im weißen Kommunionkleid, mit schwarzen Strümpfen und Kränzchen im Haar. „Es war kalt, aber ein Jäckchen zum Kleid war zu teuer.“ Im September jenes Jahres weilte Kardinal Schulte in Rhöndorf, sodass die Kommunionkinder dann auch ihre Firmung hatten.

Das Kleid nähte die Mutter

Ihr Kommunionkleid hatte Lieselotte Zastrow mitgebracht. Vor 60 Jahren feierte sie ihre heilige Kommunion in der Selhofer Pfarrkirche Sankt Martin. „Meine Mutter, Leni Werner, hatte mein Kleid genäht“, erzählte sie. „Damals war Pfarrer Berchem neu in Selhof. Er hatte uns das Versprechen abgenommen, dass wir erst nach der Dankandacht am Abend unsere Geschenke auspacken dürfen.“ Eine Geduldsprobe für die Kinder. Hortensien, Pralinen, Kniestrümpfe, mal einen Fünf-Mark-Schein fand Lieselotte Zastrow dann vor. Ebenso eine Uhr von ihrem Patenonkel. Auch die hatte sie nun mitgebracht. Und Uhrmachermeister Hans-Peter Jäger, der seine Goldene Kommunion beging, brachte die schöne Uhr umgehend wieder zum Laufen.

Kommunion in der Notkirche

Jäger gehörte wie Anette Wolter-Schmitt, Susanne Ritter, Brigitte Kickartz-Quagliano und Cornelia Lesum-Klebs zu den Kommunionkindern von 1967. „Wir feierten unsere Kommunion in der Notkirche im Schützenhaus. Die neue Kirche wurde erst 1968 geweiht“, so Jäger. Zur Goldenen Kommunion mussten die Jubilare nun erneut ausweichen, da auch in diesem Jahr die Selhofer Kirche wegen Renovierung nicht zur Verfügung steht. Die Goldjubilare stellten den ersten Jahrgang von Pastor Schiffers dar. „Er schenkte jedem ein Kreuz aus Bronze von Egino Weinert. Das wurde Tradition.“ Jäger hatte dieses Kreuz mitgebracht.

Hiltrud Bennemann hatte vor 60 Jahren Kommunion in Trier. „Ich erhielt meine erste Uhr und ein Besteck. Meine Patentante war Haushälterin beim Domkapellmeister. Die Mädchen aus der Küche kochten bei uns.“ Auch Resi Bechert, geborene Cremer-Engels, nahm am Fest teil. Die 92-Jährige hatte vor 83 Jahren Kommunion in Sankt Johann Baptist. Ihr Mann Peter Bechert aus Königswinter hatte die Zeitung „Das Kommunion-Glöckchen“ aufbewahrt.

Auch der Pfarrer erinnert sich

In der Messe, an der auch die Kommunionkinder dieses Jahres teilnahmen, hatte Pfarrer Georg Bergner über das Thema „Was bleibt?“ gesprochen. Er war vor 30 Jahren Kommunionkind in Hamburg und berichtete aus eigenem Erleben. An der Wand über dem Bett hing damals sein Kreuz und er betete am Abend. „Das blieb.“ Das Kreuz hat er noch. Zum Gebet lud er Jubilare und Kommunionkinder 2017 in den Altarraum.

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