Buse hat seinen Dienstwagen an die WFEG zurückgegeben

Der ehemalige Rheinbacher Wirtschaftsförderer weist die Kritik an seiner Amtsführung zurück

Rheinbach. (pfd) Michael Buse, ehemaliger Wirtschaftsförderer in Rheinbach, hat die Kritik an seiner Arbeit zurückgewiesen und mitgeteilt, dass die WFEG sehr wohl während seiner Amtszeit über einen Anrufbeantworter verfügt und regelmäßig benutzt habe. "Mit der Ausstattung der Außendienstmitarbeiter und der Haustechnik mit mobilen Telefongeräten spielte der Anrufbeantworter jedoch nicht mehr die gleiche Rolle wie noch vor Jahren. Er wurde deshalb in jüngster Zeit nur noch selten genutzt." Die Erreichbarkeit der "wichtigsten Mitarbeiter" außerhalb der Bürostunden sowie an Feiertagen und am Wochenende sei durch eine Rufumleitung und durch Handys sichergestellt gewesen.

Sein Nachfolger Jörg Stegemann hatte in einem Gespräch mit dem GA erklärt, er habe für die WFEG einen Anrufbeantworter angeschafft und die Bürozeiten geändert, um eine bessere Erreichbarkeit zu gewährleisten.

Buse verwahrte sich dagegen, seine bisherigen Leistungen aus der fast achtjährigen Tätigkeit als Rheinbacher Wirtschaftsförderer "aus nichtigem Anlass" abzuqualifizieren: "Das, was ich in acht Jahren für Rheinbach geleistet habe, muss man erst einmal nachmachen. Dazu wünsche ich meinem Nachfolger viel Erfolg."

Inzwischen hat Buse seinen Dienstwagen abgegeben. Das bestätigte Bürgermeister Stefan Raetz. Buse teilte aber mit, dass er rechtlich nicht zur Rückgabe des Fahrzeugs verpflichtet sei, da die "uneingeschränkte private Nutzung des Fahrzeugs" Bestandteil seines Vertrages sei, der noch bis zum 31. Mai 2003 gültig sei. Bürgermeister Stefan Raetz ist anderer Auffassung. Wer recht hat, darüber entscheidet das Bonner Landgericht Anfang Juli. Anstelle der privaten Nutzung haben die Anwälte von Buse ihre Klage vor dem Landgericht um eine entsprechende Schadensersatzforderung erweitert.

Ärger um den Dienstwagen Buses gibt es auch aus einem weiteren Grund. Bernd Beißel, CDU-Fraktionschef, sagte, ihm liege eine Erklärung der ehemaligen Lebensgefährtin von Buse vor, wonach dieser ihrer Tochter den Dienstwagen für vier Wochen zur Verfügung gestellt habe. Die Vollmacht dazu habe er mit dem Briefkopf der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft (WFEG) geschrieben. Außerdem sei Buse nicht mehr im Besitz der Fahrzeugpapiere gewesen, diese lieferte nun die Ex-Lebensgefährtin ab.

Buse erklärte dazu, er habe vor eineinhalb Jahren tatsächlich eine solche Vollmacht erteilt, weil die Tochter ihn und seine Lebensgefährtin wegen eines gemeinsamen Urlaubs zum Flughafen bringen und auch von dort wieder abholen sollte. "Tatsächlich ist die Tochter aber kein einziges Mal gefahren. Über den Vorgang lässt sich natürlich streiten, aber auch darüber, ob es nicht mal erlaubt ist, für einen solchen Fall eine Ausnahme zu machen." Dass er die Wagenpapiere nicht mehr hatte, sei "dumm" und ein Irrtum seinerseits gewesen. "Ich dachte, die liegen im Auto." Tatsächlich habe er vergessen, diese bei der Trennung von seiner Lebensgefährtin einzupacken.

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