Klassik-Lounge im Landesmuseum

Das Simoens-Trio spielt schwungvoll

Bonn. Die drei Schwestern An, Verle und Katrijn bilden seit 2002 das Simoens-Trio, das sich in der kurzen Zeit seines Bestehens bereits einen Namen gemacht hat. Die höheren Weihen durch Kurse beim Alban Berg Quartett, dem Artemis Quartett oder bei dem ungarischen Komponisten Györgi Kurtag hat man sich längst geholt, Preise bei Wettbewerben sind da fast schon nicht mehr der Rede wert.

Im Rheinischen Landesmuseum war das Trio im Rahmen der 6. Bonner Klassik Lounge zu Gast, wo es einen ganz formidablen Eindruck hinterließ. Die drei jungen Frauen eröffneten ihre Darbietungen mit dem G-Dur-Klaviertrio (Hob XV:25) von Joseph Haydn. In der heiklen Akustik des Foyers im Landesmuseum meisterten die drei ihre Aufgabe mit Bravour.

Im Adagio, am Ende des Abends als Zugabe wiederholt, arbeitete man einen sehr sanglichen Duktus heraus, demgegenüber atmete das schwungvolle Finale etwas von jener volkstümlichen Leichtigkeit, die der Beiname "All'ongarese" vermuten ließ. Mit dem Trio d-Moll von Vítzslav Novák hatte man ein äußerst spannendes romantisches Werk ins Programm genommen.

Das einsätzige Stück erwies sich als höchst originelles Oeuvre, nicht zuletzt weil die drei Simoens-Schwestern die formalen Dimensionen ebenso wie den großen Spannungsbogen in ihrer mitreißenden Interpretation deutlich machten. Auch Bedrich Smetanas g-Moll-Trio op. 15 zeigte, dass das Simoens-Trio schon in der professionellen Liga spielt. Besonders die dunklen Seiten des schwermütigen Stückes kehrte man mit großer Intensität heraus, das abschließende Finale hingegen war ein großartiger Hymnus von außerordentlicher Intensität.

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