Rheinaue in Bonn Die Bienen sind wieder los

GRONAU · Auch Bienen brauchen hin und wieder mal einen Tapetenwechsel: Am Samstag stand für einige Völker am Bienenhaus in der Rheinaue ein kleiner Umzug an. Sie selber mussten dafür nicht viel machen, Imker Winfried Michels übernahm das für sie. Wichtig dafür war nur, dass sie möglichst alle beisammen sind.

 Eine Biene sitzt auf der Hand des Fotografen, der im Hintergrund Imker Winfried Michels vor dem Bienenhaus fotografiert.

Eine Biene sitzt auf der Hand des Fotografen, der im Hintergrund Imker Winfried Michels vor dem Bienenhaus fotografiert.

Foto: Stefan Knopp

Er besprühte deshalb einen alten Stock mit Rauch, das spreche uralte Instinkte bei den Insekten an: "Der Waldbrand ist der natürliche Feind der Biene. Dann kehren sie zum Stock zurück und fressen sich noch einmal voll, bevor er verbrennt." Durch diesen Trick hatte er die Tierchen bald alle beisammen und konnte die Waben problemlos vom alten grünen Holzkasten in den neuen roten umstecken.

Der Umzug markierte zugleich die Saisoneröffnung am Bienenhaus. Am Samstag konnte man nach dem Winter erstmals wieder die Station in der Nähe der Kläranlage besuchen, selbst hergestellten Honig kaufen und Michels bei der Arbeit zusehen. Besonders für Kinder war das interessant, sie wollten am liebsten in alle Kästen reinschauen, die sicherheitshalber mit Spanngurten versperrt waren. Aber es gab trotzdem genügend Möglichkeiten, die Bienen bei der Arbeit zu sehen.

Die waren fleißig unterwegs. "Sie versuchen jetzt, Blütenpollen als Babynahrung zu sammeln", erklärte der Fachmann. Jetzt gehe das Brutstadium los. Während jetzt jeder der zehn Bienenstöcke rund 10 000 Tiere beinhaltete, würden es im Sommer rund 60 000 pro Kasten sein.

"Wir haben einige Stammkunden, die hier Honig kaufen", so Michels. Die meisten seien aber Passanten, so wie Christian Hoge aus Hürth, der auf einem Bonnbesuch mit seiner Frau auch einen Spaziergang durch den Park machte. "Ich finde es schöner, hier Honig zu kaufen, als im Supermarkt. So unterstützt man die lokalen Kleinhändler." Und man wisse, woher der Honig kommt.

Für den werden die Honigbienen in den Auen immer fündig, zum Beispiel bei den Weidenkätzchen, die jetzt blühen. Vor seinen Bienen müsse man sich nicht scheuen. Aggressiv würden sie nur, wenn man sie angreift - oder durch Alkohol. Den gebe es auch in Rasierwasser, Haarwaschmittel und Kosmetik. Er dusche deshalb immer erst abends.

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