Nach Kritik an Knauber-Plakat Werbebanner am Bonner Münster weicht neuem Motiv

Bonn · Das großformatige Werbebanner ist vom Baugerüst am Bonner Münster verschwunden - allerdings nur für kurze Zeit. Es soll ein neues Motiv aufgehängt werden.

Einige Tage lang wird das Bonner Münster werbefrei sein, bis ein neues Motiv aufgehängt wird.

Einige Tage lang wird das Bonner Münster werbefrei sein, bis ein neues Motiv aufgehängt wird.

Foto: Maximilian Mühlens

Aufmerksamen Passanten und Weihnachtsmarktbesuchern wird es am Dienstag gleich aufgefallen sein: Das riesige Plakat eines Bonner Freizeitmarktes mit dem vorweihnachtlichen Slogan „Wer früher anfängt, kann sich länger freuen“ ist vom Gerüst des Bonner Münsters verschwunden.

An der überdimensionalen Werbung gab es Kritik. Für einige Bonner passen das Gotteshaus und kommerzielle Werbung nicht zusammen. Unter anderem hatte sich ein Ehepaar an Erzbischof Rainer Maria Woelki gewandt und sich in einem Brief beschwert.

Wer nun aber denkt, dass aus diesem Grund das Plakat vom Münster entfernt wurde, irrt. „Die Mietdauer des Plakates war abgelaufen“, erklärte eine Mitarbeiterin des Stadtdekanates dem GA. Demnach buchte der Bonner Freizeitmarkt Knauber die prominente Werbefläche in der Innenstadt für einen Monat. Nun würde in den kommenden Tagen ein neues Motiv an das Gerüst gehängt. Welches das sein wird, ließ das Stadtdekanat auf Anfrage unbeantwortet - auch, wer der Auftraggeber ist.

Nach GA-Informationen liegt das Motiv derzeit zur Abnahme beim Erzbistum in Köln, dieses hatte die Einnahmen durch die Werbeanzeigen abgesegnet. Im Vertrag mit der beauftragten Kölner Werbeagentur sei vermerkt, dass die Werbemotive die ausdrückliche Zustimmung der Münsterpfarrei und des Erzbistums benötigen, um problematische Motive von Anfang an auszuschließen.

Aus einer Pressemitteilung der Münsterpfarrei geht hervor, dass diese auf die Einnahmen der Werbung angewiesen sei. Schließlich befinde sich die Pfarrei „nach der Misswirtschaft der vergangenen Jahre und dem Verlust aller wirtschaftlichen Rücklagen in einer desolaten wirtschaftlichen Situation“. Außerdem beanspruche die aufwendige Restaurierung des Bonner Münsters erhebliche Geldsummen.

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