Kino in Bonn „Woki“ weist auf gefälschtes Facebook-Gewinnspiel hin

Bonn · Großer Schock für das „Woki“ in Bonn: Unbekannte haben eine gefälschte „Woki“-Facebook-Seite erstellt und darauf ein ebenfalls gefälschtes Gewinnspiel angeboten. Wie das „Woki“-Team auf Facebook mitteilt, wurde Anzeige bei der Polizei erstattet.

 Das „Woki“ in Bonn.

Das „Woki“ in Bonn.

Foto: Woki

Großer Schock für das „Woki“ in Bonn: Unbekannte haben eine gefälschte „Woki“-Facebook-Seite erstellt und darauf ein ebenfalls gefälschtes Gewinnspiel angeboten. Wie das „Woki“-Team auf Facebook mitteilt, wurde Anzeige bei der Polizei erstattet.

Bei dem gefälschten Gewinnspiel konnten die Teilnehmer angeblich Freikarten sowie Popcorn und ein Freigetränk für das „Woki“ ergattern. Besonders dubios war, dass jeder Teilnehmer gewonnen hat und von den Unbekannten um die Herausgabe der Kreditkartendaten gebeten wurde. Anders könne man den Gewinn nicht einlösen.

Auf Facebook schreibt das „Woki“-Team, dass man mit der Herausgabe der Kreditkartendaten allerdings sofort ein Abo abgeschlossen hätte und auf eine Spam-Webseite weitergeleitet werde. Als die Kinobetreiber auf den Betrug aufmerksam gemacht wurden, handelten sie sofort: Sie kontaktierten die Polizei Bonn und erkundigten sich, was die geschädigten Teilnehmer tun können: Wer seine Daten herausgegeben hat, soll sich bei seinem Kreditinstitut melden und erfragen, was sie in so einem Fall raten. Weiter sei es möglich, Anzeige zu erstatten sowie die Polizei einzuschalten. Außerdem warnten sie sowohl auf Facebook als auch auf ihrer Webseite umgehend vor dem Betrug.

Wie Vincent Bresser vom „Woki“ auf GA-Anfrage mitteilte, hat eine Frau sich am Samstag bei seinem Bruder Felix gemeldet und auf das verdächtige Gewinnspiel hingewiesen. „Sie hat uns den entsprechenden Internetlink zu dem Facebook-Beitrag weitergeleitet. Felix hat umgehend einen Post abgesetzt und darauf hingewiesen, dass das Gewinnspiel nicht von uns ist“, so Bresser. Dann sei die Sache nicht weiter verfolgt worden. „Beinahe das ganze Team ist angeschlagen. Deswegen war unser Büro dünn besetzt.“

Anwalt und Polizei kontaktiert

Am Montag sei dann die Benachrichtigung an die angeblichen Gewinner rausgegangen. „Ein Geschädigter hat sich daraufhin bei uns gemeldet und sich darüber gewundert, dass er eine Bearbeitungsgebühr zahlen muss, um seinen Gewinn zu erhalten“, sagte Bresser. „Wir haben daraufhin einen Anwalt kontaktiert und uns über Identitätsdiebstahl im Internet informiert.“ Die Unbekannten hätten das komplette „Woki“-Design verwendet, das sein Bruder Felix erstellt habe. Während das Team Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei erstattete, gingen laut Bresser zeitgleich weitere Benachrichtigungen an die angeblichen Gewinner raus.

Außerdem warnten Bresser und sein Team andere Kinos vor der Betrugsmasche. „Derzeit scheint diese Masche sich immer weiter zu verbreiten. Es hat auch Kinos in Hamburg und Wien sowie Elektrofirmen getroffen“, so Bresser. Dabei würden die Betrüger immer gleich vorgehen: Anlässlich des angeblichen Geburtstages des Unternehmens gebe es ein Gewinnspiel. Alles, was man tun muss, ist, einen Kommentar mit dem Inhalt „Glückwunsch zum Geburtstag“ zu hinterlassen. Der Clou: Das „Woki“ hat nicht Ende November, sondern am 1. Oktober Geburtstag. Das sei natürlich Insider-Wissen, das man nicht voraussetzen könne, sagte Bresser.

Gewinnspiele hat das „Woki“ in der Vergangenheit öfter gemacht. Woran ist aber zu erkennen, dass es tatsächlich vom „Woki“ ist? „Wir informieren die Gewinner mit einer persönlichen Nachricht und bitten sie, sich an unserer Kasse im Foyer zu melden“, sagte Bresser. „Niemals würden wir die Herausgabe von Daten, schon gar nicht von Kreditkartendaten, verlangen. Es liegt uns fern, die Daten unserer Besucher zu sammeln.“ Ein derartiger Betrug im großen Stil sei ihm noch nie untergekommen. „Wir haben im Endeffekt jetzt die Arbeit.“ Besonders schlimm sei der Imageschaden, „viele Menschen vertrauen uns und haben zum Teil nicht mitbekommen, dass das Gewinnspiel gefälscht war“, so Bresser. „Jetzt können wir nur darauf setzen, dass so viele Leute wie möglich die gefälschte Seite melden.“

Als „vorbildliches Vorgehen“ bezeichnete Polizeisprecher Robert Scholten die schnelle Reaktion des „Woki“ dem GA gegenüber. „Chapeau dafür. Dadurch konnte verhindert werden, dass die Unbekannten noch mehr Unheil anrichten.“ Momentan sei das entsprechende Kommissariat 24 an der Sache dran, das auf Online-Kriminalität spezialisiert sei. „Die dreiste Aktion ist schon ein starkes Stück und belegt, was heutzutage durch die Digitalisierung alles möglich ist.“ Außerdem sei es „perfide“, die „Woki“-Gemeinschaft auf diese Art und Weise anzusprechen.

Laut Scholten wägt die Polizei Bonn zurzeit ab, ob sie ermittelt beziehungsweise ob sie ermitteln kann.

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