Fachmesse Vocatium: Andrang bei den Auslands-Jobs

Zum zweiten Mal findet in der Bad Godesberger Stadthalle die "Vocatium Rhein-Sieg" statt - eine Fachmesse für Ausbildung und Studium, die das Institut für Talententwicklung (IfT) veranstaltet.

 Eine Zeit im Ausland wünschen sich viele Jugendliche nach dem Schulabschluss. Das zeigt sich zurzeit auch wieder bei der Berufsmesse Vocatium, wo etwa die Organisation AIFS vertreten ist.

Eine Zeit im Ausland wünschen sich viele Jugendliche nach dem Schulabschluss. Das zeigt sich zurzeit auch wieder bei der Berufsmesse Vocatium, wo etwa die Organisation AIFS vertreten ist.

Foto: Ronald Friese

Bad Godesberg. Junge Mädchen streifen die Röcke glatt, werfen einen prüfenden Blick in den Spiegel und begeben sich auf den Weg in die Stadthalle. Denn jetzt geht es um ihre Zukunft. Zum zweiten Mal findet die "Vocatium Rhein-Sieg" statt - eine Fachmesse für Ausbildung und Studium, die das Institut für Talententwicklung (IfT) veranstaltet.

"Bildungsmessen gibt es in Deutschland wie Sand am Meer", sagt IfT-Geschäftsführer Roderich Stintzing. Die "Vocatium Rhein-Sieg" aber will sich von den anderen Messen ausdrücklich abheben. Ihr Konzept, sagen die Verantwortlichen, sei neuartig: "Bevor die Schüler unsere Messen besuchen, werden sie unter Mitwirkung der Lehrer auf die Veranstaltung vorbereitet", erklärt Stintzing und ergänzt: "Unsere Messe ist ein außerschulischer Lernort. Die Schüler können dort Selbstvertrauen tanken, Erfolgserlebnisse mitnehmen und vor allem Kontakt mit den Personalberatern aufnehmen."

Das Programm Die Messe für Beruf und Bildung ist am Donnerstag noch von 8.30 bis 14.45 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Ein vielfältiges Rahmenprogramm wird von 9 bis 14 Uhr angeboten: Die einzelnen Aussteller halten 20-minütige Vorträge über ihre Unternehmen und ihre Hochschulen. Unter anderem informiert die Austauschorganisation AIFS ab 9.20 Uhr über weltweite Work & Travel und Au-pair-Aufenthalte. Über Karrierechancen für Männer und Frauen beim Bund berichtet um 9.40 Uhr die Bundeswehr. Einblicke in das Kunststudium gibt ab 12 Uhr die Alanus Hochschule. Weitere Informationen zur Fachmesse gibt es auf der Homepage des IfT unter www.erfolg-im-beruf.de.Der tatsächliche Vertragsabschluss steht dabei nicht im Vordergrund. Wichtig ist die gute Vorbereitung auf das Gespräch. Schüler, die einen besonders guten Eindruck hinterlassen, erhalten ein Zertifikat, das sie künftig ihren Bewerbungsmappen beilegen können.

Insgesamt hat das IfT 3 800 Schüler über die Messe informiert. Rund 1 670 Schüler haben sich angemeldet und 5 000 Terminwünsche werden realisiert. Zu den Schülern, die an einem Tag gleich mehrere Termine wahrnehmen, gehören Charlotte Materne und Isabelle Fleischer.

Ein Lehrer hat die beiden 18-Jährigen auf die Veranstaltung in der Stadthalle aufmerksam gemacht. Charlotte Materne hat einen sehr speziellen Berufswunsch: Sie möchte Rückversicherin werden. "Das sind quasi die Leute, die die Versicherungen versichern", erklärt sie.

Die Schülerin besucht derzeit die 13. Klasse des Sankt-Adelheid-Gymnasiums in Pützchen. Von der Fachmesse verspricht sie sich konkrete Informationen über Studiengänge, die zu ihrem Traumberuf führen. "Ich habe noch drei oder vier Termine vor mir. Mal schauen, was die mir so sagen", berichtet die Beuelerin. Auch über einen möglichen Auslandsaufenthalt nach dem Abitur will sie sich informieren.

Nur wenige Messebesucher haben so konkrete Zukunftsaussichten. Viele Schüler sind spontan vorbeigekommen, um sich über Studienmöglichkeiten zu erkundigen. So zum Beispiel Stephanie Epple und Kristina Clemens: "Davon, dass man schon vorab Bewerbungen schreiben und diese bei den Terminen besprechen kann, wussten wir nichts", so die Gymnasiastinnen.

Auch ganze Schulklassen sind in die Godesberger Halle gekommen, wie eine Gruppe von Zwölftklässlern aus Weilerswist. Insgesamt 48 Aussteller, darunter die Bundeswehr, Rewe, die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen oder die Austauschorganisation AIFS informieren über Ausbildung, Studium und Beruf.

"Uns ist es wichtig, dass sich die Schüler bestens informiert fühlen", sagt Nadine Halfen von der Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen. "Das Tolle ist, dass die Schüler, die hierher kommen, sich wirklich ernsthaft für uns interessieren", so Simone Schulz von der Venloer Fontys University of Applied Science. Übrigens eine von auffallend vielen ausländischen Ausstellern, was Roderich Stintzing so erklärt: "Wir fühlen uns auch als Anwalt des Europagedankens."

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