Peter-Fryns-Platz Eine Million Euro Fördermittel könnten verloren gehen

BORNHEIM · Die Autos haben den ganzen Peter-Fryns-Platz in Bornheim als Parkfläche wieder - zumindest solange, bis die Verwaltung ein neues Nutzungskonzept erarbeitet und umgesetzt hat.

Dafür hat sich nach dem Bürgerausschuss auch der Planungsausschuss ausgesprochen (der GA berichtete). Drei Mitglieder enthielten sich, darunter die FDP-Fraktion. "Wir hätten uns gewünscht, dass der Ausschuss dem Wunsch der Anlieger folgt, den Platz komplett freizuhalten", sagte der Fraktionsvorsitzende Christian Koch. Der Beschluss sei zu unkonkret. "Wir wollen keine falsche Entscheidung unterstützen, nur um Gelder abzugreifen."

Es habe ein gewisser Umdenkungsprozess stattgefunden, stellte Hans Gerd Feldenkirchen (UWG) fest. "Ich gehe davon aus, dass eine gemeinsame Nutzung kommen wird, das würde ich sehr begrüßen." Auch Ute Kleinekathöfer (SPD) befürwortete ein Konzept, dass mehr Parkplätze aber auch eine höhere Aufenthaltsqualität vorsieht. Dieses dürfe aber der Förderung nicht schaden. "Das kann sich diese Stadt mit diesem Haushalt nicht erlauben."

Insgesamt könnten rund eine Million Euro an Mitteln verloren gehen, sagte Bornheims Ortsvorsteher Heinz Joachim Schmitz (Grüne). Er wies erneut daraufhin, dass das Integrierte Handlungskonzept als Ganzes betrachtet werden müsse. Teile der Förderung nicht in Anspruch zu nehmen, gefährde die gesamten Geldmittel. Hans-Dieter Wirtz (CDU) vertrat eine andere Meinung: Die Stadt könne nur wegen des Geldes nicht einem Ziel nachlaufen, dass sich nicht machen lasse.

Auch wenn "wir dann leider Gottes auf 350 000 Euro verzichten müssen". In etwa so viel Geld ist für die Umgestaltung des Peter-Fryns-Platzes bewilligt. Dann müsste die Stadt eben überlegen, ob nicht eine neue Förderung beantragt werden könne, sagte Wirtz. Ganz so einfach ist das laut Kleinekathöfer nicht. "Wir müssen uns bewusst sein, dass die Gesamtsumme an Mitteln ziemlich geschrumpft ist." Außerdem gebe es unterschiedliche Aussagen der Bezirksregierung darüber, ob die gesamte oder nur ein Teil der Förderung wegfallen würde. Die Verwaltung will dazu nun Verhandlungen mit dem Zuschussgeber aufnehmen.

Michael Pacyna (Grüne) sprach sich dafür aus, den Platz zukünftig von Parkplätzen freizuhalten. "Dass wir die Sperrung zugelassen haben, hatte Sinn", sagte er. "Ich denke, wir können eine wahrlich bessere Nutzung finden, als den Peter-Fryns-Platz, wie jetzt, als Parkfläche zu entwerten." Alles in allem ging es wesentlich ruhiger zu als noch einen Abend zuvor im Bürgerausschuss.

Dort wurde hitzig debattiert, vor allem vonseiten des Vorsitzenden Thorsten Knott (FDP), der Heinz Joachim Schmitz persönlich anging. Die SPD-Fraktion übte daran massive Kritik. "Wie jeder andere Ausschussvorsitzende ist Herr Knott zu einer überparteilichen Leitung der Sitzung verpflichtet. Agitation und Attacken gegen Ratskollegen haben dabei nichts zu suchen", sagte Wilfried Hanft. Dies sei "schlechter demokratischer Stil" und stehe im Gegensatz zur Geschäftsordnung der Stadt.

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