Peter-Fryns-Platz Sperrung in Bornheim ist wieder aufgehoben

BORNHEIM · Die Umsetzung folgte prompt: Noch bevor der Planungsausschuss am Mittwochabend über die Öffnung des Peter-Fryns-Platzes in Bornheim entschieden hatte, ließ die Verwaltung am Vormittag die Baken vom Platz räumen.

Damit setzte sie eine Empfehlung um, die der Bürgerausschuss am Dienstagabend gegeben hatte. Er sprach sich einstimmig dafür aus, die Sperrung des Platzes unverzüglich aufzuheben. Dem schlossen sich gestern Abend auch die Fraktionen des Planungsausschusses an. Damit ist es offiziell: Auf dem Peter-Fryns-Platz kann wieder geparkt werden. Er war tabu, seit die zweite Phase des Probebetriebs Anfang September gestartet war.

Der Planungsausschuss beauftragt den Bürgermeister zudem, erst ein Nutzungskonzept vorzulegen, um dann über die Nutzung des Peter-Fryns-Platzes zu entscheiden. Dabei soll der Erhalt der Fördermittel berücksichtigt werden. Denn: Laut Werner Seipel, Fachbereichsleiter Tiefbau der Stadt Bornheim, hängt derzeit von der Autofreiheit des Platzes ab, ob die Stadt Fördergeld bekommt.

Allerdings stünde nicht allein die Förderung für den Peter-Fryns-Platz auf dem Spiel. Fielen die Mittel weg, werde die gesamte Fördersumme des Integrierten Handlungskonzepts auf den Prüfstand gestellt. Die Entscheidung der Fraktionen, doch auf die Sperrung zu verzichten, hatte sich bereits in den vergangenen Wochen abgezeichnet. Heinz Hönig (CDU) begründete sein Einlenken im Bürgerausschuss mit anderen Erkenntnissen, die er inzwischen habe.

"Ich sehe für den Peter-Fryns-Platz für die Zukunft eine andere Perspektive als noch vor zehn Jahren." Die Sperrung sei für die Verbraucher nicht nachvollziehbar. "Es tut mir heute weh, wenn ich dort vorbei fahre." Ute Kleinekathöfer (SPD) sprach sich ebenfalls für eine neue Planung aus, die Parkplätze sowie die Steigerung der Aufenthaltsqualität beinhalte. Kleinekathöfer: "Den Platz einfach als Parkplatz zu erhalten und zu sagen, wir zahlen die Fördermittel zurück, halte ich aber nicht für den richtigen Weg."

Das wäre allerdings ein Wunsch der Gegner der Sperrung des Peter-Fryns-Platzes. Die Bürger für Bornheim hatten in ihrem Antrag an den Bürgerausschuss nicht nur gefordert, dass der Platz sofort geöffnet wird, sondern auch, dass nach einer möglichen Umgestaltung "Parkplätze in mindestens heutiger Zahl" bereitzustellen sind. Eine Forderung, die im Bürgerausschuss jedoch lediglich die FDP, vertreten durch Thorsten Knott, mittrug.

"Der Peter-Fryns-Platz ist der zentrale Platz für Bornheim und er fehlt, vor allem vor den Arztpraxen", sagte Apotheker Markus Reiz von den Bürgern für Bornheim am Dienstag. "Wollen sie jetzt Eltern mit kranken Kindern zumuten, weite Wege zu gehen, um einen Kommunikationsplatz zu schaffen, der noch nicht in Sicht ist?" Mit dem Konzept würde der Ort zerstört.

Werner Seipel, Fachbereichsleiter Tiefbau der Stadt Bornheim, wies am Dienstag im Bürgerausschuss jedoch daraufhin, dass es nicht möglich sei, auf dem Platz nach einer Umgestaltung genauso viele Parkplätze anzubieten wie derzeit. "Die Stellplätze sind nicht mehr regelkonform, sie sind zu eng", sagte Seipel.

Deshalb würde die Zahl von 32 Parkplätzen nicht mehr zustande kommen. Seiner Ansicht nach gebe es auch ohne den Peter-Fryns-Platz ausreichend Stellplätze im Zentrum. Bornheims Ortsvorsteher Heinz Joachim Schmitz (Grüne) machte deutlich: "Ich habe bei Begehungen keinen Parknotstand festgestellt."

Bürgermeister Wolfgang Henseler begrüßte gestern die Empfehlung des Bürgerausschusses. "Wir werden jetzt unverzüglich mit dem Planungsbüro und dem Zuschussgeber überlegen, welche Alternative es zu den bisherigen Plänen für den Peter-Fryns-Platz gibt", teilte Henseler mit. Diese Alternative solle zusätzliche Parkmöglichkeiten bieten und trotzdem das Konzept zur attraktiveren Gestaltung der Innenstadt nicht gefährden.

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