Gebühren in Odekoven Widerstand gegen teures Wasser

ALFTER-OEDEKOVEN · Anwohner der Henri-Spaak-Straße in Oedekoven fühlen sich bei den Wassergebühren ungerecht behandelt.

 Fühlen sich ungerecht behandelt: Ralf Weidenbrück und viele andere Anwohner der Henri-Spaak-Straße in Odekoven. FOTO: ROLAND KOHLS

Fühlen sich ungerecht behandelt: Ralf Weidenbrück und viele andere Anwohner der Henri-Spaak-Straße in Odekoven. FOTO: ROLAND KOHLS

Foto: Roland Kohls

Rechtlich ist die Situation einwandfrei. Ungerecht ist sie trotzdem, finden die Anwohner der Henri-Spaak-Straße in Oedekoven. Denn sie zahlen die teuren Alfterer Abwassergebühren und die ebenfalls teuren Bonner Frischwasserpreise. In der jüngsten Sitzung des Alfterer Betriebsausschusses diskutierten die Politiker über die Situation.

„Als ich wieder einmal vergeblich versucht habe, meine Zählerstände im Internet der Regionalgas Euskirchen einzugeben, habe ich mich wieder mit dem Thema beschäftigt“, sagte Ralf Weidenbrück, der an der Henri-Spaak-Straße wohnt und die Initiative ergriffen hat. Denn für die Abrechnung des Abwassers ist die verbrauchte Frischwassermenge ausschlaggebend. Da die Anwohner der Henri-Spaak-Straße ihr Trinkwasser von den Stadtwerken Bonn (SWB) bekommen und es keinen Wasserzähler der Regionalgas Euskirchen gibt, beziehungsweise E-Regio, wie sich das Unternehmen seit neuestem nennt, kann der Zählerstand dort nicht per Internet angegeben werden.

So hat sich Weidenbrück mit den Gebühren und Kosten beschäftigt und festgestellt, dass er jährlich 100 Euro mehr zahlt als andere Alfterer und fast 50 Euro mehr als Bonner Bürger. Auch Nachbarn stören sich schon länger an dieser Ungleichbehandlung. Bisherige Initiativen waren als „Einzelschicksale“ abgetan worden. „Hier wohnen aber mehr als 300 Bürger“, sagt Weidenbrück und hat begonnen, Unterschriften zu sammeln. Mit einer Liste von mehr als 100 Unterschriften wandte er sich an Bürgermeister Rolf Schumacher.

Im Betriebsausschuss erklärte die Verwaltung den historischen und rechtlichen Hintergrund für die Situation (siehe Infokasten). Die Ausschussmitglieder waren sich einig, dass dieser Zustand geändert werden soll. „Wir möchten versuchen, dass die Anwohner der Henri-Spaak-Straße keine höheren Gebühren zahlen müssen als andere Alfterer“, sagte Thomas Krämer für die CDU, die einen entsprechenden Antrag gestellt hatte. Der wurde allerdings nicht diskutiert, da er den Ausschussmitgliedern zu spät zugestellt wurde. Martin Schenk (FDP) forderte, dass die Angabe der Zählerstände für die Anwohner einfacher gestaltet wird.

Die Angabe der Zählerstände per Internet sei nicht ganz einfach, sagte der Vertreter der E-Regio, die den Betrieb des Alfterer Wasser- und Abwasserwerks führt. Ob es möglich ist, die Wasssermengen der Alfterer möglicherweise mit einem Zwischenzähler zu erfassen und dann mit den SWB abzurechnen, müsse geprüft werden. Das gelte auch für die rechtlichen Fragen, die sich daraus ergeben.

Genau das beschlossen die Mitglieder des Ausschusses: zu prüfen, ob es möglich ist, dass die Bürger künftig ihre Zählerstände auch bei E-Regio per Internet angeben können und wie es ermöglicht werden kann, dass alle Alfterer Bürger die gleichen Wassergebühren zahlen. Weidenbrück zeigte sich zufrieden mit dieser Entscheidung. Endlich passiere etwas.

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