Geplante Bebauung in Heimerzheim umstritten Spielplatz und Wiese am Heckenweg würden wegfallen

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Wo zurzeit ein kleiner Spielplatz mit Tischtennisplatte, Rutschbahn, Schaukel und Sandkasten steht und Bäume Schatten spenden, will ein Investor bauen. Der Plan ist umstritten.

Das Immobilienbüro Stefan Breyer plant am Heckenweg in Heimerzheim den Bau eines Doppel- und eines Einzelhauses. Für dieses Vorhaben ist eine Änderung des Bebauungsplanes notwendig, denn nach den aktuellen Festsetzungen darf der überwiegende Teil der in Rede stehenden Fläche nicht bebaut werden.

Auf dem Plangebiet existiert seit Jahrzehnten ein kleiner Spielplatz mit Tischtennisplatte, Rutschbahn, Schaukel und Sandkasten. Einige Bäume spenden im Sommer Schatten. Wie aus der Beschlussvorlage für den Planungsausschuss hervorgeht, befürwortet Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner das Vorhaben des Investors wegen „des Gedankens der Innenerschließung zur Bereitstellung weiterer Wohnbauflächenpotenziale“. In der Siedlung soll ein neuer Spielplatz als Ersatz für den wegfallenden gebaut werden.

Der Ausschuss hat sich jetzt zu einer Ortsbesichtigung getroffen, eine Entscheidung aber vertagt. Offen ist noch, wo künftig die zwölf Stellplätze angeordnet werden. Kalkbrenner wurde vom Ausschuss beauftragt, diese Frage mit dem Rhein-Sieg-Kreis zu klären. „Wir sind gesprächsbereit“, sagte Breyer, der das Grundstück unter der Bedingung erworben hatte, dass der Bebauungsplan geändert wird. Man habe die Planung ja bereits von ursprünglich fünf auf jetzt drei Häuser abgespeckt.

Die Swisttaler Grünen sprechen sich eindeutig gegen die Planung und für den Erhalt der Grünfläche samt Spielplatz aus. Was am Heckenweg versucht werde, habe mit Bebauung von Baulücken im Ortsinnenbereich nichts zu tun, sagt Fraktionssprecher Udo Ellmer. „Dort versucht ein Spekulant, auf Kosten der Allgemeinheit eine gewachsene, nachhaltige ökologische Infrastruktur zu zerstören und aus Freizeitraum teures Bauland zu machen. Die Wiese und der Spielplatz vor dem Haus Heckenweg 39 wurden bewusst als grüne Oase inmitten der Wohnbebauung angelegt. Seit Jahrzehnten gedeihen dort prächtige Bäume. Die Kinder können dort spielen und ihre Zeit im Freien genießen.“

Diesen Freiraum zu bebauen, ist nach Ansicht der Grünen der falsche Weg. „Wir werden das nicht mitmachen und appellieren an alle politischen Fraktionen, diese Planung abzulehnen“, sagt Ellmer. Auch der Sprecher der Grünen im Planungsausschuss, Sven Kraatz, appelliert an seine Kollegen: „Wir sollten uns alle für die wenigen noch erhaltenen grünen Oasen inmitten von Heimerzheim einsetzen und die Kinder nicht an den Rand der Bebauung schieben.“ Wer bauen möchte, finde in Heimerzheim auch anderswo genügend Bauplätze.

Die Ausschussvorsitzende Gertrud Klein (CDU), kann sich vorstellen, der Planung zuzustimmen, wenn die Stellplätze nicht zwischen die bestehenden Häuser gelegt werden, sondern vorne an der Straße bleiben. Der Spielplatz gehe ja nicht verloren, er werde verlegt. Joachim Güttes (BfS) sprach sich dagegen aus, Parkplätze dort zwischen den Häusern zu schaffen, wo jetzt noch Raum fürs Grillen und Spielen sei. „Das machen wir nicht mit“, sagte er. Diese Wiese samt Spielplatz sei wertvoll. Innerörtliche Verdichtung sei zwar zu begrüßen, sie stoße aber dort an ihre Grenzen, wo die Allgemeinheit Schaden erleide. Sollte die Planung geändert werden, könne man neu über die Sache nachdenken.

Auch Tobias Leuning (SPD) spricht sich gegen eine Bebauung aus: „Die Wiese sollte erhalten bleiben.“ Monika Goldammer (FDP) meint: „Wir sind für innerörtliche Verdichtung der Bebauung, sie darf aber keinen Planungsreflex auslösen.“ Wenn die Bebauung tatsächlich reduziert werde und die Parkplatzfrage geklärt sei, werde die FDP die Sache nochmals prüfen. Insgesamt sei es aber kritisch zu bewerten, in gewachsene Strukturen einzugreifen.

Gegen eine Bebauung ist Herbert Waskow von der Fraktion „Die Swisttaler“, denn es handle sich nicht um eine Baulückenschließung. Die Swisttaler haben zwar im Planungsausschuss kein Stimmrecht, wohl aber im Gemeinderat, in dem letztlich eine endgültige Entscheidung über das Vorhaben fällt.

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