Vorbei an Tempelbezirken und Schlossgärten

Der Zweckverband Naturpark Kottenforst-Ville präsentiert einen neuen Wanderatlas - Fernrouten mit Sehenswürdigkeiten führen von der Ahr-Quelle in Blankenheim nach Trier

Region. Müller muss man nicht sein, um sie zu erfahren und zu empfinden. Die Lust am Wandern. Sie packt allerorts Männer und Frauen, Junge und Alte. Wie und wo man sich ihr quasi vor der Haustüre hingeben kann, weiß der Zweckverband Naturpark Kottenforst-Ville. In einem neuen Wanderatlas hat er viele Ziele zusammengefasst.

Bei der Vennwanderung ab Mützenich schlägt dem Wanderer das Herz schneller. Über einen Bohlenweg geht es durch das Hohe Venn. Zum Schutz der seltenen Flora und Fauna wurden diese Wege durch die Moorlandschaft gelegt, die die Rur und somit den Rurtalsee mit Wasser speist.

Die Wanderung über eine Distanz von 18,5 Kilometern startet nur unweit der idyllischen Stadt Monschau. Vom roten Rathaus, dem Wahrzeichen der Stadt, brechen viele Wanderer zur Erkundung des nützlichen Kulturerbes des Venns, der Heckenlandschaft, auf. Buchenhecken wurden zum Schutz vor dem kalten Westwind gepflanzt. Außerdem hatte man so das Brennholz stets dicht vor der Haustür. Von Huppenbroich nach Kesternich, von Witzerath nach Bickerath und Eicherscheid führt dann der Wanderweg.

Topografische Wanderkarten erleichtern die Orientierung. An 20 Stationen auf dem Erlebnispfad Nettersheim gibt es für wissbegierige Kinder und neugierige Eltern auf nur 6,5 Kilometern viel zu entdecken und zu erleben. Los geht es ab dem Naturschutzzentrum Nettersheim.

Hier allein gibt es schon viel zu sehen. Danach kann auf der Görresburg ein teilweise rekonstruierter römischer Tempelbezirk mit Matronentempel untersucht werden. Eine Viertelstunde weiter gibt es eine römische Fundstelle. Auf dem Weg zur Picknickhütte liegen ein Barfußpfad und Lauschlandschaften. Ein Fossilienacker kann nach Schätzen durchsucht werden.

Sechs Hauptwanderwege durchziehen die Eifel in Nord-Süd-Richtung, sieben in Ost-West-Richtung und ein Moselhöhenweg auf der Eifelseite. Für mehrtägige Wanderungen und Radwanderungen sind diese anspruchsvolleren Stücke auch für den geübteren Wanderer eine Herausforderung. Die Pfade führen vorbei an unzähligen Quellen, Kalkfelsenlandschaften, die sich in den Morgen- und Abendstunden in mystische Landschaften verwandeln. Maare, Vulkane und Wälder liegen am Wegesrand. Flussschlingen der Irsen und der Lieser gelten mit ihrem Liebreiz und ihrer Dramatik so manchem Wanderer als Geheimtipp.

Grenzüberschreitend kann sich der Wanderer im Deutsch-Luxemburgischen Naturpark bewegen. Dort führt eine Wanderung zu archäologischen Denkmälern. Beginn und Endpunkt einer im Wanderaltas beschriebenen Rundtour ist hier der Gedenkstein zur Unabhängigkeit Luxemburgs im Jahr 1839.

Danach geht es vorbei an einem barocken Schlossgarten, einer Römervilla, Anlagen der Kelten und dem ehemaligen Sommerschloss der Echternacher Äbte. Zwölf Kilometer kann man an einem Tag gemütlich zurücklegen. Fernwanderwege von Blankenheim nach Trier oder von Kronenburg nach Luxemburg lassen das Sportlerherz höher schlagen.

Neben 56 herausnehmbaren Tourentips bietet der Wanderatlas Ansprechpartner und Touristinformationen in den Zielorten sowie Bilder und Hintergrundinformationen zu Ausflugszielen in Eifel und Hohem Venn. Der Zweckverband Kottenforst-Ville hält Informationsblätter zu Wanderwegen im Naturpark Kottenforst-Ville wie dem Panoramaweg von Alfter nach Widdig sowie dem Kappesweg von Walberberg nach Hersel bereit.

Die Blätter enthalten neben einer kleinen Karte Informationen über die Sehenswürdigkeiten am Wegesrand.

Der Wanderatlas ist für fünf Euro plus 1,53 Euro für Porto und Versand beim Zweckverband Naturpark Kottenforst-Ville, Willy-Brandt-Platz 1, 50 126 Bergheim oder unter info@naturpark-kottenforst-ville.de oder per Fax unter (0 22 71) 83 23 18 erhältlich. Auf der Homepage www.naturpark-kottenforst-ville.de gibt es weitere Informationen.

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