Krönchen als Lohn fürs Lernen

Weiterbildungseinrichtungen der Region machen mit Aktionswoche gegen Kürzungen mobil

Krönchen als Lohn fürs Lernen
Foto: Holger Arndt

Rhein-Sieg-Kreis. Ob Fleißkärtchen oder Lernkrönchen, wer etwas lernt, der wird belohnt. "Klein anfangen - groß rauskommen" lautet deshalb der Slogan mit dem Weiterbildungseinrichtungen aus dem Rhein-Sieg-Kreis gemeinsam mit Kollegen aus dem ganzen Land NRW für ihre Arbeit werben.

"Es geht um den Menschen", sagt Ralph Bergold, Direktor des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI) in Bad Honnef. Mit Mechthild Tillmann, Chefin der Volkshochschule Rhein-Sieg, ist Bergold Sprecher des regionalen Zusammenschlusses von Weiterbildungsträgern, die in einer Aktionswoche durch zahlreiche Veranstaltungen auf ihre Angebote aufmerksam machen wollen.

Regionaler Arbeitskreis Mit dabei im Regionalen Arbeitskreis sind die Stiftung Christlich-Soziale Politik in Königswinter, die Karl-Arnold-Stiftung, die Evangelische Erwachsenenbildung An Sieg und Rhein, das Alanus Werkhaus, das Bildungszentrum des Netzwerks Deutsch, die Volkshochschulen Rhein-Sieg, Bornheim/Alfter, Siebengebirge, Meckenheim/ Rheinbach/Swisttal/Wachtberg, Niederkassel/Troisdorf, das Katholisch-Soziale Institut, das Katholische Bildungswerk, die DRK-Familienbildung, das Lohmarer Institut für Weiterbildung.Darüber hinaus sorgen sie sich jedoch, ob die Landesregierung weiterhin die Zuschüsse für die Bildungsträger kürzen wird. "Innerhalb der vergangenen Jahre hat die Landesregierung uns 40 Prozent gestrichen", klagen die beiden. Dabei steht für Tillmann fest: "Bildung muss bezahlbar bleiben." Eine Forderung, die für die Weiterbildungsträger die Quadratur des Kreises bedeutet.

Die VHS Rhein-Sieg hat beispielsweise im Jahr 2000 47 450 Unterrichtsstunden auf die Beine gestellt, 2009 waren es immer noch 45 422, obwohl das Land NRW seinen Zuschuss von 551 000 Euro auf 392 000 Euro heruntergeschraubt hatte. Trotz des Sparkurses sehen sich Tillmann und Bergold in NRW noch auf der Sonnenseite: "Es ist das einzige Land, in dem Weiterbildung eine kommunale Pflichtaufgabe ist."

Anderswo seien ähnlich lautende Gesetze schon längst aufgeweicht, sagen die Weiterbildungsprofis. "Bildung wird immer noch als Sahnehäubchen gesehen", sagt Bergold. Und eben nicht als die unverzichtbare und zwangsläufige Krönung der Wissensgesellschaft. Dabei sei die deutsche Weiterbildungslandschaft mit ihren vielfältigen Anbietern "einzigartig auf der Welt", findet Bergold. Und Tillmann warnt: "Man kann Strukturen auch kaputt sparen."

Die Aktionswoche Vom 16. November bis 21. November starten 530 in 20 NRW-Landesorganisationen zusammengeschlossene und öffentlich geförderte Einrichtungen die Aktionswoche der Weiterbildung. Zuvor macht am 11. November eine Auftaktpressekonferenz mit den Vorsitzenden aller vier Landtagsfraktionen auf das Anliegen aufmerksam. Ziel ist es, in NRW bis zum Jahr 2013 die Teilnahme an Weiterbildungen von 46 auf über 50 Prozent zu steigern. Mehr Informationen unter www.nrw-weiterbildungsoffensive.de

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