Gutachten schlägt Investitionen ins Schienennetz der Kölner Region vor

KÖLN · Auf den Gleisen in Köln und Umgebung sind die Reserven erschöpft: Einem von der Gesellschaft Nahverkehr Rheinland in Auftrag gegebenen Gutachten zufolge ist der Bahnknoten Köln schon heute praktisch vollständig ausgelastet. Um Abhilfe zu schaffen, brauche es unter anderem Investitionen in die Infrastruktur, heißt es in dem Gutachten, das auch die Bahn-Netztochter und das NRW-Verkehrsministerium unterstützt haben.

 Ein S-Bahn-Zug fährt vom Hauptbahnhof Köln aus auf die Hohenzollernbrücke.

Ein S-Bahn-Zug fährt vom Hauptbahnhof Köln aus auf die Hohenzollernbrücke.

Foto: dpa

Die Verfasser - Experten des Schweizer Planungsbüros SMA - schlagen 15 Umbauten vor. Zu den bedeutendsten Vorschlägen gehören die folgenden Maßnahmen:

S-Bahn-Stammstrecke: Auf der S-Bahn-Stammstrecke durch den Kölner Hauptbahnhof und den Bahnhof Messe/Deutz sollen künftig mehr Züge fahren. Die Gutachter schlagen vor, Regionallinien in S-Bahn-Verbindungen umzuwandeln - auch um mehr Platz für Fernbahnen und Güterzüge zu schaffen. Nötig seien dafür vor allem je zwei zusätzliche Gleise im Hauptbahnhof und in der Station Messe/Deutz. Außerdem brauche es eine neue Leittechnik, um die Züge künftig in 2,5- statt bislang 3,3-Minuten-Abständen verkehren zu lassen.

Kölner Westring: Von Köln Hansaring aus bis zum Bahnhof Köln Süd sollen nach dem Vorschlag der Experten neue S-Bahn-Gleise entstehen. Dabei handelt es sich um die größte in dem Katalog der Gutachter enthaltene Baumaßnahme. Sie soll in vier Stufen umgesetzt werden und neue Linien in Richtung Bonn und Euskirchen ermöglichen. Außerdem sollen so neue S-Bahn-Stationen in Köln entstehen.

Bahnhof Bonntor: Der Bahnhof Köln Bonntor soll zum Personenbahnhof werden. Dorthin könnte die Regionalbahn 48 führen. Am Bahnhof Bonntor könnten Passagiere über den künftigen U-Bahnhof Bonner Wall in die Züge der Nord-Süd-Stadtbahn umsteigen.

Zulaufstrecken: Viele Nahverkehrsstrecken, die auf Köln zuführen, stoßen an Kapazitätsgrenzen. Die Experten fordern eine Elektrifizierung der heutigen Dieselstrecken - zumal Elektrozüge schneller beschleunigen als Dieselfahrzeuge. Für den ICE-Verkehr werden eigene Gleise zwischen der Steinstraße in Köln-Porz und Köln-Deutz vorgeschlagen.

Brückenbauten: An vielen Stellen kreuzen sich Gleise. Das behindert sowohl den Güter- als auch den Personenverkehr. Brücken sollen Abhilfe schaffen.

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