Kommentar: Engagement

Bei den Wahlen zum Präsidium der Bonner Industrie- und Handelskammer gab es Montag keine Überraschung.

Erwartungsgemäß wurde der amtierende Präsident Wolfgang Grießl wiedergewählt, obwohl er eigentlich zunächst einen Sitz in der Vollversammlung - Voraussetzung, um überhaupt als Präsident gewählt zu werden - verfehlt hatte. Erst die Berufung Grießls durch die Vollversammlung machte gestern seine Wahl möglich. Da es bis zuletzt keinen Gegenkandidaten für das Ehrenamt gab, geht das Verfahren in Ordnung. Angesichts der geringen Beteiligung an den Wahlen zur Vollversammlung muss sich die Kammer allerdings Gedanken machen, wie sie mehr Engagement unter ihren Mitgliedern wecken will.

Die Wirtschaft in Bonn und der Region floriert, viele Unternehmen machen satte Gewinne und schaffen neue Arbeitsplätze. Die Stimmung in der Stadt Bonn selbst steht schon seit längerem in einem traurigen Gegensatz dazu. Man würde sich wünschen, dass der Optimismus und die Tatkraft der Unternehmer auch Rat und Verwaltung in der Stadt anstecken. Vielleicht müssen auch die Unternehmer selbst noch stärker dazu beitragen. Wolfgang Grießl geht mit seiner privaten Spendenaktion für ein Beethoven-Festspielhaus jedenfalls mit gutem Beispiel voran.

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