Wahl in Afghanistan Kabul: Ghani offenbar Wahlsieger

BANGKOK · Nach Informationen dieser Zeitung aus diplomatischen Kreisen in Kabul bleibt der ehemalige Finanzminister Ashraf Ghani auch nach Überprüfung aller Stimmzettel der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen in Afghanistan der Sieger.

Das genaue Ergebnis der Prüfung wird vorläufig noch geheim gehalten. Vertreter ausländischer Regierungen und der Vereinten Nationen wollen Zeit gewinnen, um einen Kompromiss auszuhandeln. Sie fürchten Unruhen. Aber es sieht nicht gut aus. Eine Diplomat erklärte gestern in Kabul gegenüber dieser Zeitung: "Die Gespräche zwischen beiden Lagern sind gescheitert."

Die politische Krise am Hindukusch dürfte damit weiter anhalten. Denn der unterlegene Kandidat Abdullah Abdullah will seine Niederlage nicht eingestehen. Offenbar konnte nicht einmal Präsident Barack Obama helfen. Laut Abdullah-Mitarbeitern telefonierte er am Wochenende 40 Minuten lang mit dem unterlegenen Kandidaten. Ghani hatte in der zweiten Wahlrunde mit rund einer Million Stimmen Vorsprung gewonnen. Versuche der USA, mit der Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit den Konflikt zwischen den beiden Lagern zu mindern, blieben bisher ohne Erfolg.

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