The Offspring dreht im Palladium auf

Als mit "The Kids Aren't All Right" einer der größten Hits von The Offspring erklingt, sind die Besucher im ausverkauften Kölner Palladium nicht mehr zu stoppen. Mit 17 Stücken und drei Zugaben in knackigen 73 Minuten bricht die Band selbst in Punkkreisen geltende Rekorde.

The Offspring dreht im Palladium auf
Foto: Thomas Brill

Köln. Auch 13 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen geht's der Nachbarschaft immer noch dreckig. Jamie, die ihre Chance verspielt hat, hütet einen Stall voller Kinder, Mark lebt zu Hause bei den Eltern, ist arbeitslos und raucht sich um den Verstand, und Jays Grab, der sich umgebracht hat, ist inzwischen vom Unkraut überwuchert.

Wenn kurz nach 22 Uhr mit "The Kids Aren't All Right" einer der größten Hits von The Offspring erklingt, in dem die Urväter des Punkrocks 1998 den Niedergang einer Gruppe Jugendlicher schilderten, die in einer Straße aufwachsen, sind die Besucher im ausverkauften Kölner Palladium umso besser drauf.

Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Die Fans baden in Strömen von Schweiß. Zappelnde Beine und Arme, Kopf stehende Körper. Mit 17 Stücken und drei Zugaben in knackigen 73 Minuten brechen Frontmann Bryan "Dexter" Holland, Bassist Greg Kriesel, Drummer Pete Parada und Gitarrist Kevin "Noodles" Wasserman selbst in Punkkreisen geltende Rekorde.

Das saitenlastige, rasant geschrubbte Repertoire jagt vom Opener "All I Want" über den neuen, noch nicht veröffentlichten, "November Song" und Meilensteine wie "Come Out And Play (Keep 'Em Seperated)" bis hin zum traurig-wütenden Lebenslauf von Jaime, Mark & Co.

Allenfalls die Sorge um Kristy ("Kristy, Are You Doing Okay?") bringt ein wenig balladeske Entspannung in dieses straff gestrickte Netz aus scharfen Riffs, frenetisch geprügelten Fellen und kochenden Emotionen.

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