Contra-Kreis-Theater: Die Liebe in Zeiten der E-Mail

Gäbe es ein Stück über den Verpackungskünstler Christo, dann sähe die Kulisse womöglich so aus wie zurzeit das Foyer des Bonner Contra-Kreis-Theaters. Folien und Klebeband, wohin man schaut. Doch wenn das Haus am Donnerstag, 1. September, mit dem Stück "Gut gegen Nordwind" in die Spielzeit 2011/2012 startet, wird dem Publikum auf den ersten Blick wahrscheinlich gar nicht so vieles auffallen.

 Das Erfolgsstück "Gut gegen Nordwind" mit Bianca Karsten und Stefan Gebelhoff läuft ab 1. September wieder im Contra-Kreis.

Das Erfolgsstück "Gut gegen Nordwind" mit Bianca Karsten und Stefan Gebelhoff läuft ab 1. September wieder im Contra-Kreis.

Foto: CKT

Bonn. Gäbe es ein Stück über den Verpackungskünstler Christo, dann sähe die Kulisse womöglich so aus wie zurzeit das Foyer des Bonner Contra-Kreis-Theaters. Folien und Klebeband, wohin man schaut. Doch wenn das Haus am Donnerstag, 1. September, mit dem Stück "Gut gegen Nordwind" in die Spielzeit 2011/2012 startet, wird dem Publikum auf den ersten Blick wahrscheinlich gar nicht so vieles auffallen.

Denn die momentanen Bauarbeiten betreffen vor allem die Sicherheitstechnik im Hintergrund: von der Notstromanlage über neue Piktogramme und einen verbreiterten Notausgang, für den drei der 261 Sitze abmontiert werden mussten, bis zur Sprinkleranlage. "Die Umbauphase ist auch der Grund, weshalb wir mit demselben Stück weitermachen, das wir bis Ende Juli gezeigt haben", erklärt Horst Johanning.

Die Liebesgeschichte zwischen Emmi (Bianca Karsten) und Leo (Stefan Gebelhoff) hat René Heinersdorff nach dem 2006 erschienen Roman des österreichischen Autors Daniel Glattauer inszeniert. Sie ist romantisch, zeitgemäß und - wie es sich für einen Erfolg gehört - unerfüllt. Bis zum 16. Oktober tauschen die beiden noch ihre Mails auf der Bühne des Contra-Kreises aus.

Vielleicht, so hofft der Theaterchef, gebe es bis dahin auch endlich Klarheit seitens der Stadt. 30 000 Euro soll das Haus 2011 einsparen und im nächsten Jahr weitere 10 000 Euro. "Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Besetzung einiger Stücke", fügt Johanning hinzu. Der Spielplan aber steht, und dort geht es am 20. Oktober mit einer zeitkritischen Komödie weiter.

"Frau Müller muss weg", heißt das Stück um eine Lehrerin (Simone Pfennig) und recht streitlustige Eltern, die ihren Kindern um jeden Preis den Weg aufs Gymnasium freikämpfen wollen. Kurz vor Weihnachten starten am 15. Dezember "The Nightingales", eine Geschichte um einen erfolgreichen Barpianisten (Leon van Leeuwenberg) und seine exzentrischen Eltern, unter anderem mit Musik von Cole Porter und Noel Coward. Das Stück spielt in den Fünfzigern.

20 Jahre später erhitzte Esther Vilar mit ihrer Streitschrift "Der dressierte Mann" die Gemüter - und bei weitem nicht nur das der Feministin Alice Schwarzer. John von Düffels gleichnamiges Theaterstück mit Beatrice Richter, Marianne Rogée und Stephan Schleberger feiert am 23. Februar 2012 Premiere im Contra-Kreis-Theater. Die Saison endet mit Florian Battermanns Bühnenfassung von Gaby Hauptmanns Bestseller "Suche impotenten Mann fürs Leben". Sie ist vom 3. Mai bis 15. Juli zu sehen.

XXX Karten gibt es in den GA-Ticketshops unter bonnticket.de und telefonisch unter (02 28) 63 23 07.Karten:

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