Bonner Auktionshaus wird 40

Genau 3001 Objekte sollen bei der Jubiläumsauktion des Bonner Auktionshauses von Zengen am Freitag, 9. September, und Samstag, 10. September, über den Tisch gehen. Darunter begehrte Objekte wie das vollständige Mappenwerk "Hommage à Picasso".

 Der Geschäftsführer: Stefan Püngel vor einer Arbeit von A.R. Penck.

Der Geschäftsführer: Stefan Püngel vor einer Arbeit von A.R. Penck.

Foto: Zengen

Bonn. Genau 3 001 Objekte sollen bei der Jubiläumsauktion des Bonner Auktionshauses von Zengen am Freitag, 9. September, und Samstag, 10. September, über den Tisch gehen. Darunter begehrte Objekte wie das vollständige Mappenwerk "Hommage à Picasso" und die Mappe "Für Joseph Beuys" mit einer Arbeit von Andy Warhol.

Besonders stolz ist Stefan Püngel, Geschäftsführer des Traditionshauses, auf die Bronze "Chapeau-Coquille" von Hans Arp, die nur fünfmal gegossen wurde. Stefan Püngel kann aber nicht nur das 40-jährige Bestehen seines Auktionshauses feiern, sondern auch ein gutes erstes Jahr als Geschäftsführer.

Info Weitere Informationen unter www.zengen.deIm Juni 2010 kaufte der promovierte Kunsthistoriker das Geschäft von Christiane Yvonne Freifrau von Zengen. "In ihr hatte ich eine hervorragende Lehrmeisterin", erinnert er sich an die vier Jahre, die er unter ihrer Leitung gearbeitet hat.

Seit Übernahme der Firma habe er das Haus renoviert, das Firmenlogo modernisiert und besonders die Internetpräsenz ausgebaut. "Das Internet ist das wichtigste Medium für unser Geschäft", erklärt Stefan Püngel. Mittlerweile gingen etwa zwei Drittel der Gebote übers Web ein. Trotz der vielen Auktionsseiten, die sich dort etabliert haben, sei es gleichzeitig zu einem Boom für die Auktionshäuser gekommen.

"Das Internet ist das Tor zur Welt und die Auktionshäuser haben das verstanden und genutzt", sagt der Auktionator. So kann man den gesamten Katalog auch auf der Internetseite des Hauses einsehen. Auch sonst könne er sich nicht beklagen, sagt Püngel. Von Zengen mache Jahr für Jahr mehr Umsatz.

"Die Rezession der letzten Jahre hatte auf uns keinen Einfluss", erzählt der Kunsthistoriker. Kunstwerke hielten ihren Wert genau wie Gold, daher habe man von der Flucht in die Sachwerte profitieren können. Auch wenn man es im Geschäft mit Antiquitäten nicht vermuten würde, habe sich in den 40 Jahren, die das Haus nun besteht, einiges verändert.

Dinge, die sich früher großer Beliebtheit erfreuten, wie Teppiche und Barockmöbel, seien heute kaum noch gefragt. Dafür sei das Interesse an Biedermeier- und Bauhausmöbeln gestiegen. Auch der Geschmack Antiquitäten betreffend sei eine Generationsfrage.

"Das Schöne an der Arbeit ist, zu sehen, wie sich die Leute freuen, wenn man einen guten Preis für ihre Objekte erzielt", sagt Stefan Püngel. Vor einiger Zeit sei eine Frau mit einem unvollständigen Schachspiel zu ihm gekommen, das sie von ihrer Mutter geschenkt bekommen hatte. Das Spiel mit Elfenbein- und Ebenholzfiguren sei so selten gewesen, dass es bei einer Auktion mehr als 20 000 Euro eingebracht habe.

Das bevorstehende Jubiläum wird mit einer Vernissage für Stammkunden und Freunde des Hauses sowie der großen Jubiläumsauktion im Auktionshaus von Zengen, Stiftsstraße 2-4, gefeiert. Vorbesichtigungen sind von Samstag, 3. September, bis Mittwoch, 7. September, möglich.

Um die vielen Objekte in zwei Tagen versteigern zu können, braucht es einen routinierten Auktionator. Es sollten mindestens 180 Positionen pro Stunde unter den Hammer kommen. "Ich kann bis zu 250 Objekte die Stunde versteigern", verrät Stefan Püngel. "Danach bin ich aber auch heiser."

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