Fortsetzung der Beethoven Competition

Großartige Vorträge von Werken des Bonner Komponisten

Bonn. Die Klaviersonate op.111 in c-Moll, dieser gewaltige, ebenso schroffe wie zart schimmernde Schlussstein von Beethovens Sonatenschaffen, hörte man in der Vorspielrunde der Beethoven-Competition am Donnerstagnachmittag gleich vier Mal.

Inna Faliks spielte den ersten Satz mit einer phänomenalen Dringlichkeit und Entschiedenheit. Die schroffen Oktavsprünge, Akkorde, Triller und Arpeggien versammelten sich zu Anzeichen eines aufziehenden Gewitters. Ihr Spiel war schlüssig, in der Arietta gelang ihr eine wunderbar entrückte Stimmung, die sie bis zum ätherischen Schluss aufrecht erhielt.

Wiegender nahm Georgy Gromov dieses Thema und ließ die innere Bewegung der folgenden Variationen sehr natürlich anwachsen. Packend geriet ihm der Kopfsatz, ebenso die c-Moll-Variationen. Als sehr empfindsame Künstlerin erlebte man Anna Shakina, die den Variationensatz sehr verinnerlicht deutete und in den Bagatellen op.126 großartige innige Momente schuf.

Ein rhetorisches Kunststück glückte ihr mit Bachs Fuge in Cis-Dur (WTK II). Das gilt auch für Claudio Sanna, der die selten gespielte Bach-Fuge nach einem Thema von Albinoni in geistvolle Musik verwandelte. Nicht immer schlüssig gestaltete er die Bagatellen op.126, und auch in der c-Moll-Sonate fand sich hier und da seltsam Kapriziöses.

Am Freitagvormittag beherrschte die E-Dur-Sonate op.109 das Geschehen: poetischer Zauber statt dramatischem Furor. In Einav Yarden fand das Werk eine überaus fantasievolle Interpretin. Und "mit innigsten Empfindungen" spielte sie den Variationensatz.

Ishay Shaer, dessen klar artikulierendes Spiel insgesamt beeindruckte, inszenierte in diesen Variationen die Wiederkehr des Anfangsthemas eigenartigerweise als Rückkehr eines Ermatteten, so schwerlastig spielte er die Melodie. Auf sehr hohem Niveau befand sich auch das feinsinnige Spiel Jordi Bittlochs. Großartig gelang ihm die Steigerungspartie im Variationensatz.

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