Kommentar zum Dietkirchenhof in Buschhoven Das Heft bleibt in der Hand

Meinung | Swisttal · Die Gemeinde Swisttal möchte den Dietkirchenhof kaufen. Die Idee, lieber eigenhändig Grundstücke zu erwerben, um das Heft des Handelns in den Händen zu behalten, anstatt den Ankauf Investoren zu überlassen, hat gewaltigen Charme.

 Der Dietkirchenhof in Swisttal-Buschhoven.

Der Dietkirchenhof in Swisttal-Buschhoven.

Foto: Axel Vogel

Das Beispiel darf – und muss sogar – in anderen Kommunen Schule machen. Viele Investoren klopfen an die Türen der örtlichen Rathäuser, um Bauvorhaben unterschiedlichster Natur zu realisieren. Dass es den Geldgebern dabei in den seltensten Fällen um städtebaulich anspruchsvolle Architekturprojekte geht, sondern letztlich um die Rendite des Gebäudes, liegt in der Natur der Sache. Zu kritisieren ist lediglich, wenn die Investoren auch bei der Gestaltung des Neubaus das letzte Wort haben und ein womöglich nützliches aber architektonisch mehr als fragwürdiges Haus entsteht.

Die Idee, lieber eigenhändig Grundstücke zu erwerben, um das Heft des Handelns in den Händen zu behalten, anstatt den Ankauf Investoren zu überlassen, hat gewaltigen Charme. Lange Zeit war solch eine Strategie, wie sie jetzt von der Gemeinde Swisttal umgesetzt wird, aus verschiedensten Gründen gar nicht möglich: Das entscheidenste Hindernis stellte die Kassenlage der Kommunen dar. Da viele Städte und Gemeinden in nächster Zeit ausgeglichene Haushalte anstreben oder bereits umgesetzt haben, ist es richtig, dass sich Kommunen wie die Gemeinde Swisttal diese Gestaltungsmöglichkeit sichern – zu einem marktüblichen, nicht wuchernden Preis, schließlich handelt es sich um Steuergelder.

Gut ist auch, dass die Bürger schon bald die Möglichkeit haben, ihre Ideen zu äußern, womit ihnen an der zentralen Stelle in Buschhovens Mitte am ehesten geholfen ist Denkbar ist vieles. Nur eines nicht: ein schnödes, städtebaulich wenig ansprechendes und nicht dem historischen Ensemble angemessenes Gebäude. 

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