Kommentar zum Bonner Nahverkehr Potenziale ausschöpfen

Bonn · Busse und Bahnen in Bonn müssen schneller und damit pünktlicher werden. Die Infrastruktur muss umgebaut werden, und zwar schnell – meint GA-Redakteur Philipp Königs.

Ein Bus der Linie 611.

Ein Bus der Linie 611.

Foto: grafik/Maximilian Mühlens

Die Nahverkehrsplanung für eine Stadt wie Bonn ist komplex: In sie fließen die Kosten ein, Ziele beim Ausbau der Infrastruktur, das prognostierte Fahrgastaufkommen. Alles hängt mit allem zusammen. Es ist völlig legitim, immer wieder aufs Neue die Frage zu beantworten, ob Bushaltestellen hinzukommen, aber eben auch aufgelöst werden können. Natürlich haben Stadt und Stadtwerke hier abzuwägen. Aber unzumutbar ist es nicht, einen Haltepunkt aufzulösen, wenn 150 Meter weiter der nächste liegt.

Dringend ausschöpfen müssen  SWB und Stadt die Möglichkeiten, den öffentlichen Nahverkehr zu beschleunigen und damit zuverlässiger zu gestalten – durch Parkverbote, Beschleunigungsstreifen, kluge Ampelschaltungen. Eile ist auch deshalb geboten, weil der Ausbau des Fahrplans mit dem vom Bund geförderten Projekt Lead City bereits erfolgte, obwohl solche Vorrechte und Bevorrechtigungen bislang kaum bestehen. Das haben offenbar auch die Stadtwerke Bus und Bahn erkannt, die diesbezügliche Planungen gerne stärker vorbereiten würden, um der Stadt die Arbeit zu erleichtern.

Wenn die Stadt diesen Vorschlag mit Blick auf die Gesetzeslage und die eigenen hoheitlichen Aufgaben rundherum ablehnt, ist das nur bedingt nachvollziehbar. Die Verwaltung sollte zumindest darüber nachdenken, ob sie weitgehendere Teile der Planung als bisher an das kommunale Unternehmen im Rahmen des gesetzlich Möglichen delegieren kann. Zumindest so lange, bis die Stellen im Planungsamt neu besetzt sind.

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