Kommentar Flüchtlinge in NRW - Humanitäre Pflicht
Menschen, die in ihren Herkunftsländern bedroht werden oder sich vor Bürgerkriegen in Sicherheit bringen wollen, genießen Schutz in Deutschland. Auch wenn Krisenherde in Syrien, Irak und Afghanistan die Flüchtlingszahlen derzeit stark steigen lassen, bleibt es die humanitäre und moralische Pflicht, den Flüchtlingen zu helfen.
Dafür aber müssen auch die Rahmenbedingungen für Neuankömmlinge geschaffen werden. Überfüllte Unterkünfte, zu geringe Kostenpauschalen für Kommunen, fehlende Mindeststandards für die Unterbringung und unübersichtliche Verwaltungsabläufe sorgen für heftigen Unmut bei den Beteiligten.
Viele Syrer hoffen darauf, zum Ende des Bürgerkriegs wieder in ihre frühere Heimat zurückzukehren. Bis dahin muss NRW weitere dezentrale Aufnahmeeinrichtungen schaffen, die den Flüchtlingen mit einer befristeten Aufenthaltsgenehmigung ein menschenwürdiges Leben garantieren. Als reiches Land können wir nicht alle Flüchtlinge aufnehmen, aber wir können mehr tun als andere.
Die Kommunen sind am Ende der Kette mit dem Problem der steigenden Flüchtlingszahlen überfordert. Bund und Land stehen in der Pflicht, die Städte finanziell stärker zu unterstützen.
Dabei kommt der medizinischen Betreuung der Geflüchteten eine besondere Bedeutung zu: Viele Menschen sind durch Bürgerkriege traumatisiert, verletzt oder schwer erkrankt. Andere Bundesländer haben einen Fonds eingerichtet: NRW sollte bald nachziehen, damit Kommunen nicht auf den teilweise horrenden Krankenrechnungen sitzen bleiben.