Mieterbund will mehr Einfluss

BONN · Der Mieterbund Bonn/ Rhein-Sieg/Ahr will sich weiter bei der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Bonn (GWG) einmischen und hofft auf einen Posten im neunköpfigen Aufsichtsrat.

Wie berichtet, wirft der Mieterbund dem Vorstand Manipulationen bei einer Mitgliederversammlung vor. Demnach hatten über Blankovollmachten etwa GWG-Bauarbeiter an der Sitzung teilgenommen und abgestimmt - was nicht illegal ist. Entsprechende Listen liegen dem GA vor.

GWG-Vorstandsvorsitzender Sigurd Trommer sagt, der Vorstand habe das nicht veranlasst, ihm sei das nicht bekannt gewesen. Ihm ist es nicht recht, dass der Mieterbund nun in den Aufsichtsrat drängt. "Wir wollen dort keine Verbandsinteressen haben", sagt Trommer.

Rendite von vier Prozent

Der Mieterbund möchte, so Geschäftsführer Mirco Theiner, Anteile an der GWG erwerben. Über die zu zahlende Summe will er keine Angaben machen, nach GA-Informationen sind bis zu 300 000 Euro im Gespräch. Dem Mieterbund stünde eine Rendite von vier Prozent zu.

"Wir haben kein Problem, darauf zu verzichten." Im Aufsichtsrat wolle man sogar dafür sorgen, dass die Rendite abgeschafft wird und mit dem Geld lieber Wohnungen bauen. Theiner geht es darum, öffentlichen Wohnungsbau zu fördern. Den gebe es aber bei der GWG nicht. "Die Genossenschaft sollte aber eigentlich für die kleinen Leute da sein." Man wolle den Einfluss geltend machen, um Konflikte mit Mietern zu moderieren und zu lösen.

Trommer zufolge erhalten alle Anteilseigner dieselbe Rendite, was auch für den Mieterbund gelten würde. Zurzeit habe die GWG fast 400 geförderte Wohnungen, plane keine neuen. Der Mieterbund habe Interesse an niedrigen Mieten bei qualitativ hohem Standard. Das könne die das Unternehmen aber langfristig ins Schlingern bringen.

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