Krankenhäuser in der Corona-Krise Zahl der Intensivbetten in Bonn soll aufgestockt werden

Bonn · Die Bonner Krankenhäuser rüsten sich angesichts der steigenden Zahl Corona-Infizierter für den Ernstfall. Alle sind in der Lage, die vorhandenen Plätze für Schwerkranke aufzustocken. Ein bundesweites Online-Register erfasst zudem künftig tagesaktuell freie Intensivplätze.

 Pflegedirektor Alexander Pröbstl (v.l.), Ärztlicher Direktor Wolfgang Holzgreve, Kaufmännischer Direktor Clemens Platzköster und Pflegebereichsleiterin Nadja Storm im neuen Meldezentrum der Bonner Uniklinik.

Pflegedirektor Alexander Pröbstl (v.l.), Ärztlicher Direktor Wolfgang Holzgreve, Kaufmännischer Direktor Clemens Platzköster und Pflegebereichsleiterin Nadja Storm im neuen Meldezentrum der Bonner Uniklinik.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Vorbereitungen in den Bonner Krankenhäusern zur Aufnahme von Patienten, die am Coronavirus schwer erkrankt sind, laufen auf Hochtouren. Alle Kliniken, so erfuhr der GA bei einer Rundfrage, sind in der Lage, die vorhandenen Intensivbetten auch aufzustocken. Daniela Kreuzberg, Verwaltungsdirektorin der GFO-Kliniken, sagte, die intensivmedizinische Versorgung von Coronavirus-Patienten sollte auch nicht mehr nur Standort-bezogen betrachtet werden.

Das Robert-Koch-Institut (RKI), die Gesellschaft Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) würden in diesen Tagen ein Portal freischalten, das die Kapazitäten tagesaktuell erfassen soll. Alle Intensivstationen könnten in einem Online-Register ihre freien Kapazitäten angeben. „Dieses Portal ist ein weiterer Baustein, um die Krankenhäuser auf den Ernstfall vorzubereiten“, erklärte Kreuzberg.

Bei den GFO-Kliniken selbst mit ihren Betriebsstätten Sankt Marien-Hospital in Poppelsdorf, Sankt Josef in Beuel und der Cura-Klinik in Bad Honnef gebe es 33 Intensiv­betten, davon aktuell 22 mit Beatmungsmöglichkeit. „Wir können kurzfristig um 18 Betten erweitern, davon sechs mit Beatmungsmöglichkeit.“

Das Universitätsklinikum (UKB) verfügt seinem Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Holzgreve zufolge über mehr als 120 Intensivbetten. „Dies ist eine im Vergleich zum Durchschnitt der Universitätskliniken hohe Zahl, die wir bei unserem zweithöchsten Fallschweregrad in Deutschland brauchen“, sagte Holzgreve. Derzeit sei das Klinikum intensiv mit der Vorbereitung und Umsetzung der Aufstockung um weitere 48 und mittelfristig bis zu weiteren 30 Intensivplätzen beschäftigt, um auf verschiedene Eventualitäten bei der Covid-19-Corona-Pandemie vorbereitet zu sein. Ebenso habe das UKB eine sehr große Anzahl an Beatmungsplätzen.

Im Gemeinschaftskrankenhaus, zu dem das Petrus- und Elisabeth-Krankenhaus zählen, gibt es laut Krankenhaussprecherin Katharina Müller-Stromberg derzeit 18 Intensivbetten: Sie können auf 30 aufgestockt werden. „Das Gemeinschaftskrankenhaus hat zudem auch ausreichend Personal zur Verfügung. Zahlreiche Mitarbeitende aus anderen Bereichen werden intensivmedizinisch geschult und sind sehr motiviert, auch in diesem Arbeitsfeld zu unterstützen“, sagte Müller-Stromberg.

Das Johanniter-Krankenhaus, zu dem auch das Waldkrankenhaus in Bad Godesberg gehört, verfügt über insgesamt 28 Intensivbetten. Die Planungen für eine Aufstockung liefen, hieß es. Eva Lippert vom Malteser-Krankenhaus teilte mit, das Malteser-Krankenhaus auf dem Hardtberg verfüge derzeit über 13 Intensivbetten samt Beatmungsgeräten. Die Bettenzahl könne gegebenenfalls verdoppelt werden. Weil unter anderem aufgrund der Aufschiebung planbarer Operationen Personalressourcen verschoben werden konnten, sei die Zahl der Mitarbeiter im Moment „ausreichend“.

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