Ohne Toilette keine Außengastronomie

Die Stadt soll prüfen, ob die öffentliche Anlage am Brassertufer verpachtet werden kann.

 Toilette vor dem Aus? Die Stadt möchte die Anlage am Brassertufer schließen, die Politiker möchten sie erhalten.

Toilette vor dem Aus? Die Stadt möchte die Anlage am Brassertufer schließen, die Politiker möchten sie erhalten.

Foto: Volker Lannert

Bonn. Wie geht es weiter mit der öffentlichen Toilette am Brassertufer, in der Nähe des Anlegers der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Politiker in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bonn. Denn mit dem Vorschlag der Verwaltung, dass die Anlage komplett geschlossen wird, waren die Politiker nicht einverstanden.

Wie berichtet, will die Stadt die öffentliche Toilette am Remigiusplatz und die am Brassertufer aufgeben. Dort gebe es in unmittelbarer Nähe zwar keine Alternative, die nächst gelegene öffentliche Anlage sei aber am Bertha-von-Suttner-Platz.

Dass die Anlage am Remigiusplatz geschlossen werden soll - darüber wurde nicht lange debattiert. Die Toilette am KD-Anleger sorgte da für mehr Diskussionen. "Dort kommen viele Busse an, häufig warten die Leute auf die Schiffe", sagte Paul-Günther Pohlmann von den Grünen.

Wenn diese dann auf Toilette gehen müssten "reicht der Hinweis, dass sie das am Bertha-von-Suttner-Platz tun können, meiner Meinung nach nicht aus", sagte der Politiker und erntete Gelächter. Die Toilette sollte erhalten bleiben, fand auch Peter Kern vom Bürger Bund Bonn.

"Viele, die die Schiffe nutzen, kommen von außerhalb. Es wäre doch auch in Ordnung, Geld zu nehmen. Ich denke, eine Gebühr in Höhe von einem Euro wäre okay", meinte Kern.

Außerdem gebe es ein weiteres Problem, wenn die Toilettenanlage geschlossen werden würde, gab Pohlmann zu bedenken. Denn der Pächter des Kiosks an der Anlegestelle betreibe Außengastronomie - mit Sitzplätzen. Und dafür müsse er eine Toilette zur Verfügung stellen.

"Wenn er das nicht kann und die Anlage geschlossen wird, hieße das für den Betreiber, dass die Außengastronomie am Ende ist", sagte Pohlmann.

Soweit er informiert sei, stünde im Anhang des Kiosk-Pachtvertrags, dass der Pächter, der den Kiosk in vierter Generation betreibt, die Toilette zu versorgen habe. "Da stellt sich doch die Frage, welche Möglichkeiten bestehen, die Toilettenanlage in den Sommermonaten zu verpachten", regte Pohlmann an. Dann sei die Stadt nicht mehr in der (Zahlungs-)pflicht, der Kiosk-Betreiber könnte die Toilette betreiben - und die Außengastronomie behalten.

Ob der Vorschlag umsetzbar ist, ist noch nicht klar. "Das wird zurzeit geklärt", sagte Elke Palm vom städtischen Presseamt.

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