OB: Ohne Caritas wäre Bonn um einiges ärmer

Beim Jahresempfang des Wohlfahrtsverbands sagt Dieckmann zu, Schirmherrin von "Robin Good" zu bleiben

OB: Ohne Caritas wäre Bonn um einiges ärmer
Foto: Barbara Frommann

Bonn. Nicht vergessen, aber vergeben scheinen die Querelen von vor zwei Jahren, als Caritas und Diakonie Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann vorgeworfen hatten, Kinder - zumal sozial benachteiligte - seien die Verlierer in der "Boomtown Bonn".

Nicht nur, dass Dieckmann mittlerweile die Schirmherrschaft über den Familien-Hilfsfonds "Robin Good" von Caritas und Diakonie übernommen hat. Sie wolle auch nach ihrer OB-Zeit weiter Schirmherrin bleiben, sagte sie beim Jahresempfang der Caritas am Dienstagabend im Collegium Albertinum vor Vertretern aus freier Wohlfahrt, Kirche, Politik, Polizei und Verwaltung.

Sie sehe keinen Widerspruch zwischen der "Bundesstadt" und der "sozialen Stadt": "Die Bundesstadt hat stets dazu beigetragen, dass sie auch eine soziale Stadt sein konnte." Dieckmann sprach von einer guten, engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit von Stadt und Caritas in den 15 Jahren ihrer Amtszeit: "Ohne die Caritas wäre die Stadt um einiges ärmer." Der katholische Wohlfahrtsverband kümmere sich mit großer finanzieller Unterstützung der Stadt als freier Träger um die sozial Schwächsten.

Caritas-Direktor Jean-Pierre Schneider hatte zuvor in seiner Rede ebenfalls das gute und konstruktive Miteinander im sozialen Bereich in Bonn gelobt. Ziel der karitativen Arbeit müsse es weiterhin sein, die Menschen am Rande in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Damit die Hilfe der Caritas die Bedürftigen auch erreicht, habe man die Angebote umstrukturiert und neu gebündelt, sagte Schneider und verwies auf die neue "Caritas-Bibel", die Info-Broschüre des Verbands.

Unterhaltsame Punkte des Jahresempfangs waren der humorvolle Auftritt der Kölner Musik-Comedians "Blechharmoniker" und des katholischen Pfarrers Franz Meurer. Der Kölner hat in seiner Pfarre im Stadtteil Höhenberg-Vingst - einem von hoher Arbeitslosigkeit und einem hohen Migrantenanteil geprägten Problemviertel - mit viel Engagement über die Jahre ein soziales Netzwerk geschaffen. Davon berichtete er in einer büttenreifen Rede, die durch viel Witz ebenso wie durch ihr ernstes Anliegen die Zuhörer begeisterte.

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