Finalisten des Bandwettbewerbs "Toys2Masters" stehen fest

Junge Musiker beweisen, dass das Genre Rockmusik immer neue Blüten treibt - Öfter mal was Neues

Finalisten des Bandwettbewerbs "Toys2Masters" stehen fest
Foto: Ronald Friese

Bad Godesberg. Sie haben es geschafft: "Blowing Pegs" aus dem Köln Bonner Raum, "Leviathan" aus Königswinter, "Murphy's Law" aus Oberwinter und die "StormKnights" aus Bonn bestreiten am Sonntag, 1. November, im Pantheon das Finale des Bandwettbewerbs "Toys2Masters".

Über 50 junge Musiker waren im Frühjahr angetreten, die Krone der Bonner Nachwuchsszene zu erobern. Spätestens in der Runde der letzten acht trennte sich die Spreu vom Weizen. Beim "Toys2Masters" wurde schon so manche spannende Geschichte geschrieben. Bei der Premiere 1995 entschieden die Hip Hopper von "Chapter Six" das Finale für sich. Es sollte die Ausnahme in einem bis heute von Rockmusikern dominierten Teilnehmerfeld bleiben.

Positiv überraschten "Murphy's Law". Die Formation wollte sich im Halbfinale partout nicht an das berühmte Gesetz halten, dem die Band ihren Namen verdankt und das besagt, dass alles was schiefgehen kann schiefgehen wird. Auch klischeebeladene Zuhörer, die fürchteten, dass eine Band mit "Murphy" im Namen nur Irish Folk spielen könnte, wurden eines Besseren belehrt. Stattdessen zeigten sie eine gelungene Mischung aus Funk und Rock.

Schon die Besetzung war Beleg für die Bereitschaft der Band eigene Wege zu gehen: Die üblichen Verdächtigen an Schlagzeug, Gitarre und Bass bekamen Verstärkung von einer Trompete. Publikum und Jury waren sich einig: Sie waren die Besten an diesem Abend. Verwundert die Augen rieben sich außenstehende Beobachter beim Auftritt der Band "StormKnights". Der Gitarrist betrat die Bühne im Kettenhemd.

An seinem Gürtel baumelte ein Trinkhorn. Auch musikalisch spielten sie mit mittelalterlicher Folklore indem sie die üblichen Metal Standards gekonnt mit Melodien verknüpften, die auch dem Trinkgelage einer Ritterschaft gut zu Gesicht gestanden hätten oder wenigstens dem Bild davon, das Kino und Fantasyliteratur heute vermitteln.

Dass die Gitarre später gegen ein Akkordeon eingetauscht wurde, überraschte zu diesem Zeitpunkt niemanden mehr. Schon gar nicht die zahlreichen Fans. Auch die übrigen beiden Finalteilnehmer "Blowing Pegs" und "Leviathan" bewegen sich irgendwo in den unendlichen weiten der Rockmusik. Langeweile sollte beim Finale trotzdem nicht aufkommen. Zu groß ist das Spannungsfeld zwischen Punk und Mittelalterrock, Funk und Blackmetal.

Das Genre erfreut sich allen Unkenrufen zum Trotz bester Gesundheit und treibt regelmäßig neue Blüten. Damit auch in Zukunft Abwechslung garantiert ist, hat das veranstaltende Musiknetzwerk seine Fühler über die Landesgrenzen hinaus gestreckt. Erst kürzlich konnte Geschäftsführer Cyrus Valentine eine Kooperation mit der niederländischen Musikinitiative "Muziekgieterij" vereinbaren.

Das Halbfinale nahm die Band "De Dudes" aus Maastricht zum Anlass in Bonn vorbei zu schauen und als Ehrengäste ein Gastspiel zu geben. Die Zusammenarbeit mit den Holländern ist für Cyrus Valentine ein Glücksfall: Über die Initiative hat das Musiknetzwerk Anschluss an ein europäisches Netzwerk gefunden. Beim Konzert "Spieltrieb" am Donnerstag, 22. Oktober, werden zwei Bands aus England in der Klangstation, Moltkestraße 43, zu sehen sein. Ende Oktober gibt die Bonner Band "April 2st" ein Konzert in Maastricht. Auf einem Heavy Metal Festival an der Maas im Dezember soll auch eine Bonner Band vertreten sein.

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