Der Streit ums Busnetz geht weiter

Parteien haben unterschiedliche Ansichten bezüglich einer optimalen Linienführung

Der Streit ums Busnetz geht weiter
Foto: Roland Kohls

Duisdorf. Die Diskussionen um das Buskonzept der Stadtwerke Bonn (SWB) kommen nicht zur Ruhe. Seit Sonntag verkehrt nun die vom Stadtrat einstimmig beschlossene Schnellbuslinie 69 im Stadtbezirk Hardtberg, und schon gibt es erneute Kritik.

Die SPD moniert, dass der Schnellbus an zu vielen Haltestellen anhält und deshalb zu viel Zeit auf der Strecke zwischen Hauptbahnhof und Südwache (Hardthöhe) verliert. Die SPD fordert deshalb eine Buslinie von der Südwache zum Duisdorfer Bahnhof. Von dort sollen die Fahrgäste dann mit der Bahn zum Hauptbahnhof fahren.

Die Kritik am Schnellbus und der Alternativvorschlag bringen jetzt die CDU auf die Palme. "Wir haben in der Mai-Sitzung des Stadtrates einen gemeinsamen Antrag aller Ratsfraktionen mit einigen Korrekturen am Buskonzept einstimmig beschlossen. Die Schnellbuslinie 69 war Bestandteil des Beschlusses. Statt sich über die schnelle Umsetzung des Beschlusses zu freuen, wird der Bus sofort als zu langsam bezeichnet", ärgerte sich CDU-Stadtverordneter Wilfried Reischl.

Der Christdemokrat stuft den SPD-Vorstoß als reines Wahlkampfgetöse ein. Einen Ringbus hält Reischl für keine gute Idee, weil dann der Schieffelingsweg nicht angefahren würde. "Wie langsam oder schnell der Schnellbus in Zukunft ist, werden wir im Dezember erfahren. Dann soll die Verwaltung in ihrem Erfahrungsbericht mitteilen, ob alle bisherigen Haltepunkte der SB 69 dauerhaft benötigt werden", erklärte Reischl.

Am Freitag meldete sich auch die Hardtberger FDP zu Wort. Ortsverbandsvorsitzender Frank Thomas begrüßt zwar den Schnellbus, findet aber auch, dass er an zu vielen Haltstellen Station macht. Er begrüßt den SPD-Vorschlag, eine Ringbuslinie zum Duisdorfer Bahnhof einzurichten. "Verbesserte Busverbindungen und eine Anbindung des Hardtbergs an den Duisdorfer Bahnhof stellen eine wirtschaftliche Alternative zur Hardtbergbahn dar, deren Kosten seriös nicht abschätzbar sind und deshalb von der FDP bereits seit Jahren abgelehnt wird", sagte Thomas.

Die Diskussion über den Parallelverkehr der Buslinien 608 und 609 muss aus Sicht der FDP ein Ende haben. "Die Linienführung über das Rathaus Hardtberg ist richtig, weil damit das Stadtbezirkszentrum mit seinen Geschäften und Arztpraxen vom Duisdorfer Oberdorf, dem Finkenhof und dem Brüser Berg von allen, die auf den ÖPNV angewiesen sind, ohne Umsteigen erreicht werden kann", so Frank Thomas weiter. Deshalb sollte die Linienführung nicht geändert werden.

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